Verschmutzte Luft ist schlecht für die Atemwege - und die Haut. Hersteller preisen teure Antipollution-Cremes an, doch manchmal reicht auch einfach nur Wasser.

Wer aufmerksam durch den Drogeriemarkt schlendert, ist bestimmt schon auf die Antipollution-Pflege aufmerksam geworden. Tatsächlich hat unsere Haut ein Problem mit den Luftschadstoffen, aber ob wir dafür gleich teure Antipollution-Cremes kaufen müssen, bezweifelt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Verena von Keitz.

Das Problem durch die Luftschadstoffe ist eine frühzeitige Alterung der Haut, sie wird brauner, Pigmentflecken, sogenannte Altersflecken, treten auf.

"Du kriegst schneller Altersflecken im Gesicht, wenn du im Stuttgarter Kessel wohnst, als wenn du im Luftkurort Winterberg im Sauerland lebst."
Verena von Keitz, Deutschlandfunk Nova-Reporterin

Die Cremes sollen die Haut vor dem Eindringen der schädlichen Partikel schützen oder spezielle Reinigungslotionen sollen diese herunterwaschen. Wie ihr euch denken könnt, schaffen das auch Hautpflege- und Reinigungsprodukte.

Die zusätzlichen Wirkstoffe, die die Effekte der Schadstoffe auf der Haut abschwächen sollen, sind nicht alle tatsächlich in der Weise wirksam, wie die Packungsbeilage das verspricht. Bei Kosmetika sind keine klinischen Tests vorgeschrieben und "dermatologisch getestet" heißt nur, dass die Hersteller die Wirkung getestet haben – mehr nicht.

"Je gesünder deine Haut ist, umso weniger Probleme hat sie mit Schadstoffen aus der Luft."
Verena von Keitz, Deutschlandfunk Nova-Reporterin

Insofern liegt die Herausforderung also darin, die natürliche Hautbarriere zu stärken. Hier scheiden sich die Geister: Die einen empfehlen pflegen und reinigen – die anderen sagen, "weniger ist mehr".

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Die Hautärztin und Buchautorin Yael Adler aus Berlin warnt vor "Überpflege". Zu viel Haut- und Pflegeprodukte können die Haut schädigen.

"Es ist ja so, dass der Körper eine eigene Schutzbarriere aufgebaut hat, und wenn man das nicht morgens immer wegseifen und wegschrubben würde, dann würde das wie eine optimale Hautcreme auch gut schützen."
Yael Adler, Hautärztin

Das heißt nicht, gar nicht mehr zu waschen, sondern die optimale Pflege anwenden: Schadstoffe morgens und abends abwaschen, Seifen und Tinkturen vermeiden, milde Reinigungsmittel verwenden, damit die Haut eine gute Gleichgewichtssituation herstellen kann.

"Wenn man die Haut möglichst in Ruhe lässt, dann bietet das eigentlich den besten Schutz. Auch gegen Schadstoffe aus der Luft."
Verena von Keitz, Deutschlandfunk Nova-Reporterin
Shownotes
Antipollution-Cremes
Manchmal reicht einfach nur Wasser
vom 20. Oktober 2017
Moderatorin: 
Tina Kießling
Gesprächspartnerin: 
Verena von Keitz, Deutschlandfunk Nova-Reporterin