Trotz ihres Erfolgs fällt es der Monoskibobfahrerin Anna-Lena-Forster immer wieder schwer, Sponsoren zu bekommen. Oft schreckten Unternehmen vor einem Sponsoring zurück, da die Medienpräsenz für Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung zu gering sei, sagt Anna-Lena Forster.
Nachdem die erfolgreiche Monoskibobfahrerin Anna-Lena Forster einen Schokoladenproduzenten als neuen Sponsoren angefragt hatte, hatte dieser ihr ein Paket mit Schokolade angeboten, aber keinen Sponsorenvertrag. Die Begründung der Absage: Das Unternehmen würde bereits einige soziale Projekte unterstützen.
Genau darin liege eines der großen Probleme, die dazu führen, dass paralympische Sportlerinnen und Sportler zu wenig Anerkennung erfahren, sagt Anna-Lena Forster: Häufig würden sie in die "Sparte soziale Projekte reingeschoben" werden anstatt als Profisportler- und sportlerinnen angesehen zu werden.
"Bei der Anerkennung ist nach wie vor viel Luft nach oben."
Sie wünscht sich deshalb mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung für die paralympischen Sportler und Sportlerinnen – auch abseits der Paralympics.
Medienpräszenz hauptsächlich rund um die Paralympics
Denn was Anna-Lena Forster immer wieder auffalle, ist, dass die paralympischen Sportlerinnen und Sportler rund um die Paralympics immer sehr viel mediale Aufmerksamkeit bekämen. Diese würde dann aber wieder abebben, um nach vier Jahren für die nächsten Paralympics wieder größer zu werden. Da habe sich in den vergangenen Jahren wenig getan, so ihre Beobachtung.
"Es ist immer sehr schade, dass wir rund um die Paralympics sehr viel Aufmerksamkeit bekommen, aber die anderen vier Jahre zwischen den Paralympics oft gar nichts los ist."
Doch genau diese Medienpräsenz sei die Grundlage, um auf Firmen und potenzielle Sponsoren zuzugehen. Wer viel im Fernsehen erscheine und viel Aufmerksamkeit erzeuge, ist für Firmen attraktiver, sagt sie.
Gleichberechtigung von den olympischen und paralympischen Spielen
Nicht überzeugt ist Anna-Lena Forster von der Idee, die Olympischen Spiele und die Paralympischen Spiele zu einem Event zusammenzulegen. Ihre Sorge ist, dass die paralympischen Athletinnen und Athleten dadurch noch weniger Aufmerksamkeit bekämen.
Sie findet das Konzept von zwei aufeinanderfolgenden Wettbewerben grundsätzlich gut, sie müssten nur gleichberechtigt medial aufbereitet werden, wünscht sich Anna-Lena Forster.
Im Gespräch mit Anna-Lena-Forster erfahrt ihr außerdem, wie sie mit dem Druck in ihrer Branche umgeht und was sie vom Austragungsort Peking hält.