Mit ihrer Flüchtlingspolitik steht Angela Merkel in Europa inzwischen ziemlich alleine da. Und sie wirkt ein bisschen ratlos, sagt Ulrike Winkelmann. Aber vielleicht müssten Spitzenpolitiker genau das mal zugeben.
Zurzeit ist von der Bundeskanzlerin nicht viel zu hören und zu sehen. Sie ist auf Tauchstation gegangen. Auch bei der Sicherheitskonferenz in München war sie nicht anwesend. Bernd Ulrich von der Zeit glaubt, Merkel gehe bewusst auf Tauchstation, um alle spüren zu lassen, was es bedeutet, wenn sich die mächtigste Frau Europas nicht blicken lässt.
Journalistin und Merkel-Kennerin Ulrike Winkelmann glaubt das allerdings nicht. Für sie ist es eher ein Ausdruck von Ratlosigkeit. Denn mit ihrer Flüchtlingspolitik steht die Bundeskanzlerin in Europa inzwischen ziemlich alleine da. Nur einige EU-Repräsentanten halten noch zu ihr. Die haben aber nicht genügend Macht.
Keine Alternative zu Merkel
Auch in Deutschland sieht es nicht besonders gut aus für die Bundeskanzlerin. Die eigene Partei probt in regelmäßigen Abständen den Aufstand. Nur die Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände hat die Kanzlerin noch hinter sich. Am Ende aber, sagt Ulrike Winkelmann, gibt es keine Alternative zu Merkel bei CDU und CSU, auch wenn viele das von sich behaupten.
"Ich glaube, dass "nicht im Griff haben" einfach eine andere Formulierung ist für "Ja, wir fahren auf Sicht".Und vielleicht müssen auch Spitzenpolitiker mal zugeben, dass manche Dinge nicht kontrollierbar sind."
Und vielleicht, sagt die Journalistin, wäre es auch mal an der Zeit zuzugeben, dass die aktuelle Situation sich nicht so einfach wieder glatt bügeln lässt. Denn so sehr überall getönt wird - eine wirkliche Lösung des Problems hat gerade niemand vorzuweisen. Weder in Deutschland noch in Europa.