Google ist eine Suchmaschine - das ist viel zu kurz gegriffen. Google ist inzwischen nämlich ein riesiger Technologiekonzern, der unsere Zukunft erfindet. Von autonomen Fahrzeugen bis Hoverboard.
Dass Google sich mit der Umwandlung in Alphabet neu aufgestellt hat, schafft dem Google-Gründer Larry Page neue Freiräume, sagt Lars Reppesgaard. Er berät für das Unternehmen "doubleYUU" Firmen in vielen Fragen rund um die Digitalisierung und ist Autor des Buches "Das Google-Imperium". Larry Page habe sich noch nie so richtig für die Kommerzialisierung Googles begeistern können. Er sei mehr ein Visionär, will ausprobieren.
"Manche Projekte macht Google nur um zu zeigen, dass es geht."
Dass Google mit der Suche und entsprechenden Werbung so viel Geld verdient, versetzt Larry Page in die komfortable Situation genau das zu tun: Einfach mal ausprobieren. Und so forscht Google an allen möglichen und unmöglichen Ideen, baut Roboter, medizinische Kontaktlinsen, autonome Autos, versucht sich am fliegenden Skateboard Hoverboard, Teleportation und Software, die von alleine lernt.
Andere sind auch gut
Mindestens einige dieser Entwicklungen sollen sich irgendwann auch finanziell auszahlen, sagt Reppesgaard. Aber Google habe noch nie kurzfristig gedacht, gibt den Projekten Zeit. Und manche Dinge mache Google einfach nur, um zu zeigen, dass es geht. Etwa das Übertragen von Sport via Youtube oder das Verlegen superschneller Internetleitungen zu einem fairen Preis. Reppesgaard vermutet eine Strategie dahinter: Alles, was den Nutzer dazu motiviert, das Internet intensiver zu nutzen, nutzt wiederum auch Google.
Zwar kann man Google bisher nicht viel vorwerfen, sagt Lars Reppesgaard. Aber er nutzt heute schon bewusst auch andere Dienstleister. "Andere sind auch gut", sagt er. Man müsse sich fragen, ob man in Zukunft alle Lebensbereiche von einem einzigen Anbieter regeln lassen möchte.