Kristin geht jede Woche ins Pub, um beim Quiz mitzumachen. Warum uns eine Portion Allgemeinwissen auch in Zeiten von Google, Wikipedia und ChatGPT nützt, erklärt ein Diplom-Pädagoge.
Allgemeinbildung sollte man haben. Wer diese Überzeugung mal in die Welt gesetzt hat, ist unklar, aber klar ist: Sie existiert – auch in Zeiten von Google, Wikipedia und KI. Vielleicht ist aber Allgemeinbildung vor allem angesichts überall verfügbarer Informationen besonders wichtig? Das sagt zumindest Diplom-Pädagoge Jöran Muuß-Merholz. Wissensjunkie Kristin sieht das genauso.
"In Zeiten von Fake News und alternativen Fakten sind für mich Bildung und Wissen so wichtig wie nie."
Der Mehrwert hinter Allgemeinwissen
Kristin geht so weit zu sagen, dass Wissen sie vor Propaganda und Manipulation schützt. Denn die seien darauf aus, Menschen auf emotionaler Ebene zu erreichen. Wer die Fakten kennt, sagt Kristin, ist davor gefeilt, darauf reinzufallen. Wissen ist für Kristin allerdings nicht nur etwas, womit sie sich wappnet. Es ist auch etwas, was ihr Spaß macht. Und diesen Spaß lebt sie beim Pubquiz aus.
Jeden Montagabend trifft sie sich mit ihrem Team, das aus insgesamt sechs Leuten besteht, in einem Berliner Pub zum Quizzen. Darauf bereitet sie sich auch gezielt vor. Tagsüber hört sie Radio, vor dem Quizabend überfliegt sie die Nachrichtenlage online, und wenn sie in ein Thema eintauchen will, hört sie dazu abends einen Podcast.
Wissen aufs Leben übertragen
Was aber ist Allgemeinwissen? Das ist schwer zu definieren. Ganz grob lässt sich laut Diplom-Pädagoge Jöran Muuß-Merholz sagen: Allgemeinwissen ist das, was ein in einer bestimmten Zeit und Kultur lebender Durchschnittsmensch wissen könnte.
"Allgemeinwissen ist dynamisch. Bis vor kurzem zählte Taylor Swift nicht dazu, inzwischen sehr wohl."
Angehäuftes Wissen aus unterschiedlichen Bereichen reicht allerdings nicht aus, ergänzt der Diplom-Pädagoge. Es kommt darauf an, dass wir es verknüpfen, logische Schlüsse daraus ziehen und es schlussendlich auf uns und unsere Leben beziehen können.
"Habe ich viel Vorwissen, kann ich mit Tools wie ChatGPT noch mehr anfangen, weil ich mein Wissen nach vorne entwickeln und auf dieser Basis im besten Fall die Welt mitgestalten kann."
Für Kristin ist noch ein weiteres Element unweigerlich mit Allgemeinwissen verbunden: andere Menschen. Das erlebt sie immer wieder mit ihrem Team an Quizabenden. Denn da habe sie gelernt, wie wertvoll es ist, einander zu ergänzen, gemeinsam zu überlegen und dann eine Antwort zu finden. Denn die setzt sich oft aus den Wissensbausteinen vieler zusammen. Wissen ist demnach mehr als die korrekte Antwort auf eine Frage, Wissen kann gemeinschaftsstiftend sein und uns obendrein ein ziemlich gutes Gefühl geben.
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