Der Regisseur Alan Smithee taucht in vielen legendären Hollywood-Filme auf. Doch weil ihn noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat, gilt er als Erfindung. Aber: Er lebt! Unser Autor hat mit ihm telefoniert.
Es ist ein Scoop: Wir haben mit Alan Smithee gesprochen! Es gibt sogar ein Foto!Wenn Ihr Euch das Bild zu diesem Text anschaut, dann seht Ihr den legendären Alan Smithee. Also, zumindest seine Beine. Er ist der Typ mit den dunklen Jeans, hinten rechts im Bild. Peng!-Labor-Mitarbeiter Hendrik Efert hatte vor fünf Jahren schon einmal einen Bericht über Smithee für uns gemacht. Damals dachte er, so wie alle anderen, dass Alan Smithee lange Jahre DAS Pseudonym für alle Regisseure war, die ihren tatsächlichen Namen nicht unter ein Werk setzen wollten.
Mehr als eine Kunstfigur
Auch Drehbuchautoren und Designer von Computerspielen benutzten die Kunstfigur Alan Smithee, um sich selbst etwaige Häme nach schlechten Produktionen zu ersparen. Wie gesagt, das dachte auch unser Kollege Hendrik Efert. Bis er diese Nachricht bekam:
Lieber Herr Efert, der Beitrag ihres Internetradios erreichte mich – mit ein wenig Verspätung – auch in den Kastanienwäldern New Jerseys, in die ich mich zurückgezogen habe. Bitte schreiben Sie mir nur verschlüsselt zurück. Ihr Alan Smithee.
Regie-Legende lebt im Wald
Zuerst glaubt Hendrik kein Wort, aber dann lässt er sich doch auf die verschlüsselte Kommunikation ein. Hier die Smithee-Biographie in Kurzform. Der Sohn eines Fischfabrikarbeiters aus Woodbridge, New Jersey, und einer Lehrerin hat zunächst Architektur studiert und hat sich später dann mit dem Bau von stilvollen Kronleuchtern aus Kastanien selbstständig gemacht. Wie es weiterging und wie Alan Smithee zum Film kam, erfahrt Ihr in der Reportage von Hendrik Efert...
- Der Mann, der niemals lebte | Spiegel Online über Smithee