Der Afrika Cup ist so etwas wie die Europameisterschaft Afrikas. Noch bis zum 8. Februar dauert das afrikanische Fußballfest in Äquatorialguinea. Was die Großveranstaltung für das kleine, zentralafrikanische Land bedeutet, weiß der ehemalige deutsche Fußballtorhüter Lutz Pfannenstiel.
"Die Afrikaner sind stolz, ihr Wappen auf der Brust zu tragen. Große Spieler aus den europäischen Ligen tun sich das an - trotz der schwierigen Infrastruktur: Hotels nicht fertig, Stromausfälle, kaltes Wasser..."
Pfannenstiel war schon in Südafrika und Namibia im Einsatz auf dem grünen Rasen. Heute arbeitet er als Scout bei 1899 Hoffenheim - und nebenbei als Experte für Entwicklungsländer beim DFB. Im Vorfeld des von der Confederation of African Football (CAF) ausgerichteten Turniers galten Ghana, Algerien und die Elfenbeinküste als Favoriten. Das habe sich aber schnell relativiert, sagt Pfannenstiel.
"Es ist sehr eng. Jede Mannschaft kann jede schlagen. Die meisten Spiele endeten bisher 1 zu 1."
Für den afrikanischen Fußball sei das sehr gut, meint Pfannenstiel. Kleinere Länder wie Gabun, Äquatorialguinea oder die Kapverden mischen mit im Konzert der etablierten afrikanischen Nationen. Der letzte Titelträger Nigeria hat sich nicht einmal qualifiziert.
Das Turnier findet alle zwei Jahre statt. Äquatorialguinea - etwa so groß wie Brandenburg - ist als Ausrichter eingesprungen, weil Marokko wegen der Ebola-Krise abgesagt hatte. Zusammen mit Gabun hatte Äquatorialguinea den Cup 2012 schon einmal veranstaltet. Die Stadien sind vernünftig, die Trainingsbedingungen seien allerdings äußerst schwierig.
"16 Mannschaften sind beim Afrika Cup dabei. Es gibt aber in Äquatorialguinea keine 16 Top-Trainingsplätze."