• Deutschlandfunk App
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • Abonnieren

In Europa und Deutschland werden rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien immer stärker. Die Stimmung im Land hat sich verändert, immer häufiger hört man die Sorge: "Das erinnert an Weimar!" Was das bedeutet, ist Thema in dieser Folge Eine Stunde History.

Seit der Europawahl am 9. Juni 2024 ist klar, dass die Demokratie in Deutschland und Europa von rechtspopulistischen, teils rechtsextremen Parteien bedroht ist. In nahezu allen europäischen Ländern sind sie auf dem Vormarsch und im Europaparlament mit einer starken Fraktion vertreten.

Rechtsextremist*innen werden in Zukunft die Politik des Brüsseler Parlaments stärker als bisher beeinflussen und vielleicht dafür sorgen, dass sich die politischen Koordinaten in Europa nach rechts verschieben.

Rechtsruck in Deutschland

In Deutschland stehen im September Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern an, bei denen die AfD Chancen hat, stärkste Partei zu werden. Dann könnte sie Anspruch auf den Posten des Ministerpräsidenten erheben. Die anderen Parteien könnten den nur mit einer Koalition verwehren, in der viele höchst unterschiedliche Parteien zusammenarbeiten müssten.

In diesem Fall wäre dann die Übertragung der politischen Verantwortung an die AfD in einem Bundesland verhindert. Aber die Gründe, die dazu geführt haben, diese Partei zu wählen, wären damit nicht vom Tisch.

Wie die ostdeutschen Landtagswahlen ausgehen, ist schwer vorherzusagen - sicher ist aber: Sie werden für den weiteren Weg der Bundesrepublik entscheidend sein.

Ihr hört in Eine Stunde History:

  • Der Düsseldorfer Politikwissenschaftler Fabian Virchow beschreibt den rechtsextremen Bodensatz in der Bundesrepublik seit 1945.
  • Der Rechtsextremismusforscher Oliver Decker beschreibt den Blut- und Bodenmythos, der von rechtsextremen Parteien seit den 1950er-Jahren propagiert wird.
  • Hendrik Cremer vom Deutschen Institut für Menschenrechte warnt vor den nationalsozialistischen Einstellungen und Äußerungen des thüringischen AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke.
  • Deutschlandfunk Nova - Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld blickt zurück auf das Ende des 19. Jahrhunderts und das Entstehen rechtsextremer Stereotypen, die sich bis heute gehalten haben.
  • Deutschlandfunk Nova-Reporter Matthis Jungblut schildert den dramatischen Essener AfD-Parteitag am 4. Juli 2015.

Diese History-Episode ist live entstanden - und zwar am 23. Mai 2024 in der der Weimarer Notenbank.

Shownotes
Rechtsruck in Europa
Eine Stunde History live: AfD und Co. – "Vorwärts, wir marschieren zurück!"
vom 21. Juni 2024
Moderation: 
Steffi Orbach
Gesprächspartner: 
Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte
  • Fabian Virchow, Politikwissenschaftler
  • Oliver Decker, Rechtsextremismusforscher
  • Hendrik Cremer, Deutsches Institut für Menschenrechte