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Sie profitiert vom GroKo-Streit: Wäre am Sonntag Bundestagswahl, käme die AfD auf 18 Prozent der Stimmen, so eine bundesweite Umfrage. Sie wäre demnach erstmals zweitstärkste Partei hinter CDU/CSU.

Für die Regierungskoalition sieht es nicht gut aus. Im aktuellen Deutschlandtrend von Infratest dimap hat sie weiter an Zustimmung verloren: Wäre am Sonntag Bundestagswahl, käme die Union auf ihren schlechtesten Umfrage-Wert überhaupt. Die AfD dagegen steht so gut da wie noch nie.

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Laut ARD-Deutschlandtrend erhält die Union 28 Prozent der Stimmen, die SPD 17 Prozent, die AfD 18 Prozent, die FDP 9 Prozent, die Linke 10 Prozent und die Grünen 15 Prozent.

"Wäre am Sonntag Bundestagswahl, dann kämen Union und SPD zusammen nur noch auf 45 Prozent der Stimmen."
Susanne de los Santos, Deutschlandfunk Nova

Hinter der Partei stehen vor allem Protestwähler, meint der Sozialwissenschaftler Alexander Häusler. Er sagte im Interview mit tagesschau.de, vielen sei es wichtig, dass die AfD sich als Anti-Partei gegenüber den Regierungsparteien verhält: "Die Partei muss gar nicht viel machen, sondern sammelt die Unzufriedenen ein." Häusler sagt auch, den meisten sei sicher bewusst, wie fremdenfeindlich die Partei auftritt.

Wenig Lösungen - viel Zustimmung

Trotz vieler Lücken im Programm kann die AfD also bei vielen punkten - obwohl ihr bei Themen wie Wohnungsbau oder Digitalisierung Konzepte fehlen. Strategien gegen den Klimawandel oder ein Konzept in Sachen Rentenpolitik gibt es bei der AfD nicht.

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Die Oppositionsparteien Linke, Grüne und FDP sehen den andauernden Streit in der großen Koalition als Ursache für das gute Umfrage-Ergebnis der AfD.

Linken-Chef Bernd Riexinger kritisierte, "dass viele Parteien den Forderungen der AfD nacheifern, statt ihnen entschieden entgegenzutreten". Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz sagte, CDU, CSU und SPD seien "in einem hoffnungslosen Stellungskrieg verkeilt". Die AfD ist quasi der lachende Dritte.

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Weitere Umfrage-Ergebnisse

Susanne de los Santos aus unserer Nachrichten-Redaktion hat sich noch weitere Umfrage-Ergebnisse angesehen. Zum Vergleich: Die AfD hat auch schon bei einer Emnid-Umfrage vom Wochenende gut abgeschnitten. Sie wurde dort stärkste Kraft in Ostdeutschland und überholte damit zum ersten Mal die Union. Deutschlandweit sah es aber anders aus: Da konnten sich Union und SPD verbessern und lagen vor der AfD. 

Bei einer Umfrage Anfang des Monats von Forsa sah es so aus: Die AfD legte zu, blieb aber hinter Union, SPD und Grünen. Auch bei einer Allensbach-Umfrage ging es für die AfD zuletzt nach oben, die SPD musste einen Verlust einstecken, wäre aber noch vor der AfD.

AfD könnte weiter zulegen

Laut Parteienforschern könnte die AfD noch weiter zulegen, so Susanne de los Santos: "Die AfD profitiert da von einem Verstärkereffekt, heißt es. Je mehr Wahlerfolge die Partei hat, desto mehr wird dieses Potenzial gebündelt."

Außerdem nutze die AfD das Internet sehr gut für ihre Zwecke, meint der Sozialwissenschaftler Alexander Häusler. Die Partei habe in den sozialen Netzwerken die meisten Follwer und wisse sehr gut, wie sie dort für sich und ihre Themen werbe.

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Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
ARD-Deutschlandtrend
AFD zweitstärkste Partei in Umfrage
vom 21. September 2018
Moderator: 
Dominik Evers
Gesprächspartnerin: 
Susanne de los Santos, Deutschlandfunk Nova