Schottland ist bekannt für seine eindrucksvollen Landschaften. Und Eva Goletz ist mittendrin. Die Auswanderin lebt auf einer Insel der Äußeren Hebriden. Dort trifft sie auf Seerobben, Hirsche und unterschiedliche Vogelarten. Eine malerische Inselgruppe, die auch viele Künstler anzieht.
Weiße Sandstrände, ein Meer mit türkisfarbenen, kristallklarem Wasser: Was nach einem Ort in der Karibik klingt, ist das Zuhause von Eva Goletz auf den Äußeren Hebriden, einer 200 Kilometer langen Inselkette an der Westküste Schottlands. Oft ist es so, dass Eva die menschenleeren Strände ganz für sich alleine hat. "Nur ich und das türkisfarbene Meer", sagt sie.
Karibik-Feeling an der Westküste trifft bei den Äußeren Hebriden auf Moorlandschaften an der Ostseite der Inselgruppe. Eva lebt inmitten dieser landschaftlichen Gegensätze auf der Insel North Uist. Blickt sie von ihrem Zuhause aus nach links, schaut sie auf eine Lagune, dreht Eva sich nach rechts, sieht sie das Moor. Mit ihren vielen Seen ist die Insel der ideale Schauplatz für einen Krimi, findet Eva.
"Es ist fast ein perfektes Setting für eine Crime Novel."
Ähnlich menschenleer wie die Strände der Inselgruppe, ist auch der Ort, in dem Eva auf North Uist lebt. Eine Kirche, etwas mehr als zehn Häuser, einen roten Briefkasten und eine Bushaltestelle findet sie in ihrer Nachbarschaft. Kommt mal ein Auto vorbei, ist das ein kleines Highlight, erzählt sie.
Kunst stark in den Traditionen der Inseln verwurzelt
Mit ihrer vielfältigen Landschaft, den sich ständig verändernden Wetterverhältnissen und dem besonderen Licht, sind die Äußeren Hebriden ein Paradies für Kunstschaffende wie Eva. An der University of the Highlands and Islands studiert sie Fine Art – oft per Videokonferenz. Denn die Unigebäude liegen verteilt auf den verschiedenen Inseln, die Strecken dazwischen sind weit.
Neben Eva gibt es gerade acht weitere Studierende am Kunstlehrstuhl ihrer Uni. Das gemeinsame Lernen in einer kleinen Gruppe kann manchmal sehr intensiv sein, sagt sie. Dafür kommt sie in ihrem Studium auch mit namhaften schottischen Künstlern in Kontakt, wenn die an ihrer Uni einen Workshop leiten. Dadurch werden besonders die Kunst- und Musiktraditionen der Inseln stark gefördert, erzählt Eva.
"Viele Künstler kommen hier her. Auch wegen des Lichts und der Landschaft – die sind total atemberaubend."
Dazu gehört auch Gälisch. Neben den Äußeren Hebriden wird die keltische Sprache noch von Einheimischen auf den Inseln der Inneren Hebriden, im Westen des schottischen Hochlandes und in Glasgow gesprochen. Dort ist Gälisch für viele Menschen ihre Mutter- oder Erstsprache. Gerade aufgrund der Distanz der Inseln zum Festland haben die Einheimischen die Tradition ihrer gälischen Sprache weitergelebt, sagt sie. Dazu gehört jetzt auch Eva – einige Sätze auf Gälisch kann sie mittlerweile.
"Wenn du irgendwo einkaufst und eine andere Sprache hörst, vermutest du erst Touristen, aber es sind tatsächlich Einheimische, die gälisch sprechen."
Im Gespräch erzählt Eva Goletz noch mehr über ihr Leben auf den Äußeren Hebriden, die Einheimischen der Inseln und warum der Sabbat dort streng eingehalten wird.