Steve ist ein typischer Amerikaner. Er spricht breites Englisch, hat mit seinen Eltern als Kind in allen möglichen US-Bundestaaten gelebt. Mit 34 Jahren wird er plötzlich abgeschoben - wegen des mehrfachen Besitzes von Marihuana, in den USA eine schwere Straftat. Da hatte er schon fast vergessen, dass er gar kein amerikanischer Staatsbürger ist.
"Ich dachte, das geht irgendwie automatisch. Ich hatte sogar eine Sozialversicherungsnummer. Kein Arbeitgeber hat je etwas gesagt, noch nicht einmal die US-Armee. Ich hab sogar in meinen Steuererklärungen geschrieben, dass ich Amerikaner sei."
Als Deutschlandfunk-Nova-Reporter Pascal Fischer mit Steve über seine Abschiebung nach Deutschland und sein Leben in Frankfurt spricht, fällt ihm auf, dass er immer von seinem "Socialist" spricht. Damit meint er seinen Sozialarbeiter. Das ist aber nicht nur ein Versprecher zu Socialworker, erklärt er. Für ihn ist es ein bisschen wie Sozialismus, denn bisher hat er immer alles alleine gestemmt. Das war ihm fremd. Und auch, dass in Deutschland alles so ruhig war, als er in Deutschland landete: An einem Feiertag, dem 1. Mai.
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