Darf der Teebeutel in den Biomüll? Ja klar, außer es ist eine Metallklammer dran. Worauf man beim Biomüll achten sollte, erklärt die Abfallexpertin Tanja Schweitzer.
Was viele offensichtlich immer noch falsch machen: Abgelaufene Lebensmittel zusammen mit der Plastikverpackung in die Biotonne zu werfen.
Dabei sei ja eigentlich ganz klar, was in die Biotonne dürfe, sagt Tanja Schweitzer, Mitgründerin von #wirfuerbio - Kein Plastik in die Biotonne, einer Aufklärungskampagne der Abfallgesellschaften: Erlaubt seien beispielsweise Reste eines Apfels oder die Schalen von Obst und Gemüse.
In Kiel, wo die Abfallexpertin lebt, kommen selbst die Reste von gekochtem Essen in die Biotonne. Das ist nicht in jedem Bundesland erlaubt, da müsse sich der Verbraucher selbst vor Ort informieren, empfiehlt Tanja Schweitzer.
"Bei unserer Kampagne #wirfuerbio haben wir alle Teilnehmer aufgelistet. So kann der Nutzer dann schauen 'okay, wo wohne ich und was darf bei mir in die Biotonne und was nicht."
Die verschiedenen Regeln gelten, weil der Biomüll in manchen Regionen nur kompostiert wird, in anderen wird daraus Bioenergie gewonnen.
Gekochtes, auch Knochen, sehen die Abfallgesellschaften in Schleswig-Holstein sehr gerne im Biomüll, weil sich daraus Energie in Biogasanlagen gewinnen lässt, die zu Wärme und Strom umgewandelt wird, sagt Tanja Schweitzer.
Papier im Biomüll – von Abfallwirtschaftsbetrieben empfohlen
"Total gut" und von allen Abfallwirtschaftsbetrieben empfohlen, sei es, die Biotonne mit etwas Zeitungspapier oder Küchenkrepp auszulegen. Dass sei besonders im Winter gut, sagt Tanja Schweitzer, denn dann würde der Inhalt der Tonne nicht am Boden festfrieren und könnte besser entsorgt werden.
"Es ist total sinnvoll Küchen- oder Zeitungspapier zu verwenden, den Biomüll darin einzuwickeln: zwei Lagen da herum und ab in die Biotonne."
Siebe sortieren Störstoffe aus
Ob Abfallwirtschaftsbetriebe Sachen, die falsch in der Biotonne gelandet sind, aussortieren, ist auch von Region zu Region unterschiedlich. Alle Betriebe setzen Siebe ein, manchmal wird auch Infrarot-Technologie genutzt, um bestimmte Störstoffe auszusortieren.
Wichtig sei aber, dass die Verbraucher möglichst wenig falsche Materialien in die Biotonne geben, weil sich nicht alles aussortieren lasse, sagt die Abfallexpertin.
Die Plastiktüte ist immer noch das größte Problem
Die Plastiktüte, die im Biomüll landet, sei nach wie vor das größte Problem, sagt Tanja Schweitzer. Außerdem lande viel Bioabfall immer noch in den Restmülltonnen. Das spreche dafür, dass viele Menschen einfach gar nicht trennen, sagt Tanja Schweitzer.
Bedauerlich sei, so die Abfallexpertin, dass es immer noch Kreise und Regionen gibt, in denen gar keine Biotonnen zur Verfügung gestellt werden. Dort haben die Menschen dann gar nicht die Möglichkeit, Obst und Gemüsereste getrennt vom Restmüll zu entsorgen.