6,5 Milliarden Euro brachte die Auktion des neuen Mobilfunk-Standards 5G. Der super-schnelle Mobilfunk soll jetzt nutzbar werden: Einzelne 5G-Testbetriebe sollen für Kunden geöffnet werden. Doch bis wir alle 5G nutzen können, wird es noch eine Weile dauern. Außerdem brauchen wir ein geeignetes Smartphone, erklärt unser Reporter Konstantin Köhler.
5G steht für die fünfte Mobilfunkgeneration. Es soll bis zu hundertmal schneller sein als 4G und auch viel reaktionsschneller. Mitte Juni erzielte der Bund mit der Versteigerung der 5G-Frequenzen mehr als 6,5 Milliarden Euro. Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und 1&1 Drillisch holten sich die Lizenzen. Diese Mobilfunkanbieter werden die neuen 5G-Netze in Deutschland aufbauen.
5G-Ausbau kommt nach und nach
Die Telekom will noch dieses Jahr mit 5G starten. Gestern (3. Juli) kündigte das Unternehmen an, den 5G-Standard in den kommenden 18 Monaten in 20 Städten auszubauen. Dazu zählen Berlin, Bonn, Darmstadt, Hamburg, Leipzig oder auch München.
Zurzeit gibt es noch keine 5G-Antennen im Regelbetrieb für die Öffentlichkeit, so unser Reporter Konstantin Köhler. Das liegt natürlich auch daran, dass die Versteigerung erst drei Wochen vorbei ist. Doch es gibt einzelne Orte, an denen 5G im Testbetrieb läuft. Die Telekom will einzelne ihrer Testbetriebe für die Kunden öffnen.
Für 5G braucht ihr ein neues Smartphone
Aber die bisherigen Smartphones sind nicht kompatibel mit 5G. Ihr braucht ein neues Handy. 5G-fähige Smartphones kosten zurzeit um die 900 Euro, so Konstantin Köhler. Huawei und Samsung bieten zum Beispiel solche Handys an. Die anderen Hersteller werden in den nächsten Monaten nachziehen. Die Telekom wiederum bietet Smartphone plus passendem Vertrag für 85 Euro im Monat.
Doch es bleiben noch ein paar technische und auch finanzielle Fragen für die Mobilfunkbetreiber. Die planen Folgendes:
- Die Telekom will, wie beschrieben, in den kommenden 18 Monaten 5G in 20 Städten anbieten.
- Auch Vodafone will noch dieses Jahr loslegen. Das Unternehmen will aber zu Beginn 5G vor allem für die Industrie ausbauen.
- Telefónica Deutschland will ähnlich vorgehen: Der Ausbau von 5G wird sich am Anfang nicht an die breite Massen richten.
- Bei 1&1 sieht es nochmal anders aus: Als neuer Netzanbieter muss das Unternehmen zunächst Standorte für die Mobilfunkmasten finden. Außerdem hat 1&1 zurzeit nur den 3,6-Gigahertz-Frequenzbereich. Das bedeutet eher geringe Reichweiten, sodass es selbst in Großstädten schwierig werden könnte, ein flächendeckendes Netz aufzubauen.
"Unterm Strich bedeutet das: 5G kommt für uns Privatnutzer erst in ein paar Jahren."
Das bedeutet, dass ihr als Privatnutzer erst in ein paar Jahren umfangreich 5G nutzen könnt. Da das Umstellen auf 5G dauern wird, wird 4G (LTE) zunächst weiter ausgebaut.
"Der Ausbau ist auch wichtig", sagt Konstantin Köhler. "Denn für die Fläche ist 4G geeigneter als 5G." Bei 5G muss man für eine großflächige Versorgung mehr Mobilfunkmasten aufstellen. Deshalb will zum Beispiel Vodafone im ländlichen Gebiet den Ausbau von 4G vorantreiben. Für die Verbraucher bedeutet das, sie brauchen erst einmal kein neues, 5G-fähiges Smartphone. Außerdem reicht im Alltag 4G aus, auch für Videos in HD-Qualität. Es muss nur zuverlässig funktionieren.