Jeder kennt das: Ein Umzug steht an, und der Transporter muss beladen werden – aber platzsparend, damit man möglichst selten hin- und herfahren muss. Hilft das erfolgreiche Klötzchen-Game beim Packen? Ein Gedankenspiel mit praktischen Tipps.
Vor genau 40 Jahren, am 6. Juni 1984, ist das Spiel Tetris erschienen. Programmiert wurde der Computerspiel-Klassiker von dem Russen Alexei Paschitnow für den sowjetischen Elektronika-60-Rechner.
1989 gewann der japanische Computerspiele-Konzern Nintendo den Kampf um die Lizenzrechte des Spiels gegen die Konkurrenzfirma Atari, der Rest ist Geschichte: Tetris wurde zu einem der erfolgreichsten Games aller Zeiten.
Tetris bleibt immer herausfordernd – so wie Umzüge
Ein Grund für die Langlebigkeit des Spiels ist seine Lebensnähe: Es gilt, verschiedenförmige eckige Klötzchen so zu stapeln, dass ebene Reihen entstehen, die sich anschließend auflösen. Das Spiel bleibt immer eine Herausforderung, weil die Klötzchen immer schneller von oben herunterfallen und man entsprechend fix reagieren muss, um sie richtig anzuordnen.
"Man sollte mit den Kartons anfangen, also quasi mit den kleinen Klötzchen, die man bei Tetris am liebsten hat, weil sie überall reinpassen."
Ähnlich läuft das beim Umzug: Die freundlichen Helfer*innen liefern die Kartons immer schneller an. Und die Person, die den Transporter beladen muss, hat einen der verantwortungsvollsten Jobs: Kartons, Matratzen, Regale oder Pflanzenkübel müssen so angeordnet werden, dass möglichst wenig Platz zwischen ihnen bleibt.
Wer gut im Tetris ist, darf den Wagen beladen
Anfangen sollte man beim Beladen jedoch immer mit dem Kartons, rät Michael Gebhardt, Pressesprecher des ADAC. Und man kann dabei durchaus den Menschen vertrauen, die von sich sagen: "Ich mache das, ich war in Tetris immer sehr gut!"
Entgegen der landläufigen Meinung, müssen also nicht immer zuerst die größten und schwersten Sachen verstaut werden. Die Kartons kommen zuerst, sollten aber nach ganz hinten, an die Fahrerwand.
Kartons lassen sich stapeln
Wenn man davon ausgeht, dass das Auto voll wird, sollte man die Kartons möglichst bis zum Dach stapeln, um keinen Platz zu verschenken. Weiß man dagegen, dass der Transporter nicht voll wird, dann sollte man versuchen, die Kartons gleichmäßig im Laderaum zu verteilen. Dabei ist es wichtig, dass man sich wirklich einheitliche Kartons kauft:
"Das kennt man ja auch von Tetris: Es passen nicht immer alle Teile zusammen, und wenn man einheitliche Kartons hat, dann kann man das besser stapeln."
Im Gegensatz zum 2D-Klassiker Tetris muss man bei einem Umzug in 3D stapeln. Nach den Kartons kommen in der Regel die schweren Möbel. Auch da gibt es einiges zu beachten:
"Man sollte schauen, dass der Schwerpunkt im Fahrzeug mittig und etwas vor der Hinterachse ist."
Dahin kann man zum Beispiel das Sofa packen oder Schränke, die nicht auseinander gebaut werden können. Bei Möbeln gilt: immer Rücken an Rücken und Front an Front anordnen, so minimiert man die Hohlräume. Schließlich will man ja wie bei Tetris keine Hohlräume haben. Entstehen sie dennoch, kann man sie nutzen und Decken, Matratzen, Yogamatten oder Kleidung hineinstopfen.
Sicherung ist das A und O
Den sperrigen Teilen bei Tetris, zum Beispiel den langen Rechtecken, entsprechen im echten Leben Schranktüren oder Zimmertüren. Ganz wie beim Game packt man diese am besten an den Rand, da stören sie am wenigsten. Aber selbst dann, wenn man gepackt hat wie ein echter Tetris-Profi, gilt:
"Sichern, sichern, sichern. Man kann nicht genügend Spanngurte dabei haben!"
Am besten eignen sich Spanngurte mit Ratschen, die man festziehen kann. Gummi-Expander bringen bei viel Gewicht so gut wie gar nichts . Auch ein voll beladener Laster sollte noch gesichert werden. Hier sollte man also nicht wie bei Tetris denken: "Jetzt bin ich oben angekommen, gleich ist sowieso alles vorbei." Denn durch die Fahrt kann immer etwas verrutschen, und so entstehen wieder neue Hohlräume.
"Jeder, der umzieht, sollte ein halbes Jahr vorher anfangen, Tetris zu spielen. Das bringt ganz viel."
Fest steht: Tetris zu spielen ist sicher nicht die schlechteste Art, sich auf einen Umzug vorzubereiten.