Facebook ist die Mutter aller Sozialen Netzwerke, mit heute immer noch rund drei Milliarden Nutzenden. Im Februar 2004 begann die Erfolgsgeschichte. Wir blicken zurück auf die Anfänge von Social Media – und was daraus wurde.
Ende Januar 2004 sitzt der Student Mark Zuckerberg in einem Wohnheim der Harvard University in Boston an einem Laptop und beginnt zu programmieren. Seit Wochen schon hat er die Idee, eine Website zu basteln, mit der sich Studentinnen und Studenten von Harvard vernetzen und verabreden können. Er will das immer wieder aufgelegte Buch ersetzen, in dem die Studierenden aufgelistet sind.
Schon in der Highschool hat er viel Zeit mit Computer- und IT-Kursen verbracht. Einer seiner Mitschüler hatte ein digitales Verzeichnis erstellt, in dem Schülerfotos und persönliche Informationen enthalten waren. Er hatte es "Facebook" genannt.
Mark Zuckerberg wird zum Selfmade-Milliardär
Mark Zuckerberg wird Mitte 1984 in einer kleinen Stadt in der Nähe von New York geboren. In White Plains, das kaum 50.000 Einwohner zählte, hatten sich sein Vater als Zahnarzt und seine Mutter als Psychotherapeutin niedergelassen.
Mark wächst mit drei Schwestern auf, durchläuft eine normale Schulkarriere und ist zeitweilig Kapitän des Fechtteams seiner Schule. Er studiert Mathematik und Psychologie in Harvard und wird Mitglied der jüdischen Studentenverbindung "Alpha Epsilon Pi".
Während seines Studiums beginnt Zuckerberg seine Karriere als Programmierer von Software, mit der sich das Leben der Studierenden und ihr Studium leichter organisieren lässt: "Course Match" heißt das erste Werk, gefolgt von "Facematch". Dafür allerdings handelt er sich Ärger ein, denn mit dem von ihm kreierten Fotoverzeichnis können die Studierenden bewertet werden. Zum ersten Mal kommt er in Konflikt mit den Vorgaben des Personen- und Datenschutzes.
Persönliche Daten als Währung
Beim nächsten Mal hat er gelernt: Dem neuen "The Facebook" kann man nur beitreten, wenn man sich freiwillig anmeldet und seine Daten selbst eingibt. Am 4. Februar 2004 geht es an den Start – und innerhalb weniger Wochen wächst die Nutzerzahl in Harvard derart, dass sich andere Universitäten anschließen. Seit September 2006 können sich Menschen auf der ganzen Welt anmelden.
Ihr hört in "Eine Stunde History":
- Der Sozialwissenschaftler Jan-Felix Schrape beschreibt die Gründungsphase von Facebook.
- Der Journalist Sascha Adamek hat das Buch "Die Facebook-Falle" geschrieben und Kritik an dem sozialen Netzwerk geübt.
- Die Wirtschafts- und Organisationspsychologin Sarah Diefenbach geht der Frage nach, ob Soziale Netzwerke Segen oder Fluch sind.
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld blickt zurück auf die Anfangsjahre der Karriere von Mark Zuckerberg.
- Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Wiebke Lehnhoff beschreibt die Entstehung von Facebook Anfang der 2000er Jahre.
- Sozialwissenschaftler Jan-Felix Schrape über die Facebook-Gründungsphase
- Journalist Sascha Adamek zur Kritik an Facebook
- Psychologin Sarah Diefenbach zu Nutzen und Gefahren Sozialer Netzwerke