• Deutschlandfunk App
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • Abonnieren

Er war Revolutionsführer, Gründer der Sowjetunion und verfolgte seine Gegner mit brutaler Härte: Bei seinem Tod mit nur 53 Jahren hinterließ Lenin ein machtpolitisches Vakuum. Sein Nachfolger wurde – gegen Lenins Willen – Stalin.

Es ist ein qualvolles Ende, dem am 21. Januar 1924 der Gründer der Sowjetunion und Held der Oktoberrevolution von 1917 erliegt: Mehrere Schlaganfälle haben in den letzten Jahren zum Verlust der Sprache geführt, monatelang ist er ans Bett gefesselt, bevor er von seinen Leiden erlöst wird.

Lenin hat vor seinem Tod versucht seine Nachfolge zu regeln und der Führungscrew der KPdSU ins Stammbuch geschrieben, sie mögen verhindern, dass Stalin seine Ämter übernimmt. Genützt hat es nichts: Josef Stalin wird nach internen Machtkämpfen der neue starke Mann in der Sowjetunion und bleibt es auch bis zum 5. März 1953.

Lenin kommt aus einer großbürgerlichen Familie

Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, wird am 22. April 1870 in einer Stadt an der Wolga geboren. Es waren schwierige Zeiten für das russische Zarenreich. Es hatte den Krimkrieg 1856 verloren, Zar Alexander musste das Land erneuern, die Leibeigenschaft für Bauern aufheben und eine Justiz- und Militärreform durchführen.

Das Land wurde neu verteilt, Bauern erhielten gegen jährliche Zahlungen für 49 Jahre ein Stück Land, das sie in Eigenregie beackern konnten. Die Großgrundbesitzer, die enteignet worden waren, bekamen die Zahlungen der Bauern über den Staat zurück.

Die Hinrichtung des Bruders trifft Lenin hart

Die Folgen wurden schnell sichtbar: soziale Unruhen, Aufstände und schließlich Attentatskomplotte gegen den Zaren. In sie war auch Lenins Bruder Alexander verstrickt, er flog auf, wurde im Schnellverfahren zum Tode verurteilt und am 20. Mai 1887 hingerichtet.

Lenin geriet in den folgenden Jahren immer mehr in die Opposition zum Zaren, wurde Mitglied der russischen Sozialdemokraten, musste zeitweise ins Exil und kam 1917 nach Russland zurück, wo er großen Anteil am Gelingen der Oktoberrevolution hatte. Bis zu seiner Erkrankung lenkte er die Geschicke der 1922 gegründeten Sowjetunion.

Ihr hört in "Eine Stunde History":

  • Der österreichische Biograph Hannes Leidinger beschreibt die Person Lenins
  • Der Bonner Historiker Martin Aust erläutert, welchen Anteil Lenin am Gelingen der Oktoberrevolution 1917 hatte
  • Die Bremer Historikerin Susanne Schattenberg befasst sich mit der Bedeutung der Sowjetunion für Russland und Europa
  • Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld beschreibt die Anfänge Lenins und die prägenden Ereignisse in seiner Kindheit und Jugend
  • Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Veronika von Borries über die letzten Tage Lenins in Gorki
Shownotes
1924
Tod des kommunistischen Revolutionärs Lenin
vom 12. Januar 2024
Moderator: 
Markus Dichmann
Gesprächspartner: 
Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte
  • Biograf Hannes Leidinger zu Lenins Person
  • Historiker Martin Aust über Lenins Rolle bei der Oktoberrevolution
  • Historikerin Susanne Schattenberg zum politischen Erbe der Sowjetunion