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Nach über 2000 Jahren Vertreibung zurück nach Palästina: Diesen Wunsch nach einem jüdischen Staat formulierte Theodor Herzl. Der österreich-ungarische Publizist begründete damit den politischen Zionismus. Die Nationalbewegung hat Auswirkungen bis heute.

Der Zionismus bezieht sich auf den ersten Tempelbau rund 1000 v. Chr. durch König David in Jerusalem. 586 v. Chr. wird dieser Tempel durch die Babylonier zum ersten Mal zerstört. Die dann folgende "Babylonische Gefangenschaft" endet 539 v. Chr. mit der Eroberung Babylons durch den persischen König Kyros II. – anschließend wird der Tempel wieder aufgebaut.

Der Tempel, der in der jüdischen Geschichte und Kultur einen überragenden Platz einnimmt, steht an der südöstlichen Stadtgrenze des alten Jerusalem in unmittelbarer Nachbarschaft der Burg Zion auf einem steilen Bergkamm.

"Zion geht zurück auf den ersten Tempelbau durch König David 1000 vor Christus. 586 vor Christus wurde der Tempel in Jerusalem zum ersten Mal zerstört. Danach folgte die erste Vertreibung nach Babylon."
Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte

Erster Zionistenkongress in Basel

Der daraus abgeleitete Zionismus beschreibt den Wunsch der Juden, wieder nach Jerusalem und Palästina zurückkehren zu können. Von dort sind sie nach der Zerstörung des Tempels 586 v. Chr. vertrieben worden. Das Leben in der Diaspora dauerte bis zur Staatsgründung Israels 1948 an.

Aber der Wunsch, nach Jerusalem zurückzukehren, wird von den Juden auf der ganzen Welt geteilt. Als es am Ende des 19. Jahrhunderts vermehrt zu antisemitischen Vorfällen im Deutschen Reich kommt, entwirft der österreich-ungarische Publizist Theodor Herzl in einer kleinen Schrift den "Judenstaat".

Judenstaat gegen Antisemitismus

Dieser Staat soll aber nicht nur Heimstatt der Juden aus aller Welt werden, sondern auch dem Antisemitismus den Grund entziehen. Der Ort des Judenstaates ist ihm egal, auch Argentinien würde Herzl akzeptieren. Wichtig ist für ihn, dass nicht Religion, sondern die Nation Grundlage des neuen Staates sein soll. Aus der Idee eines Judenstaates wird 1897 der erste Zionistenkongress, bei dem in Basel Unterstützer und Geldgeber für Herzls Idee gesucht werden.

Theodor Herzl starb vor 120 Jahren, am 3. Juli 1904.

Ihr hört außerdem in Eine Stunde History:

  • Der Münchener Historiker Michael Brenner beschreibt Theodor Herzl und den "Judenstaat"
  • Andrea Livnat vom Onlineportal "haGalil" beschäftigt sich mit der Geschichte des Zionismus
  • Tamar Amar-Dahl vom Greifswalder Wissenschaftskolleg erläutert die Bedeutung des Zionismus heute
  • Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld blickt zurück auf den ersten Tempelbau und den Beginn der jüdischen Diaspora
  • Deutschlandfunk Nova-Reporterin Esther Körfgen schildert die Umstände, unter denen der Judenstaat entstanden ist
Shownotes
120. Todestag
Theodor Herzl und der politische Zionismus
vom 28. Juni 2024
Moderation: 
Markus Dichmann
Gesprächspartner: 
Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte
  • Der Münchener Historiker Michael Brenner beschreibt Theodor Herzl und den "Judenstaat"
  • Andrea Livnat vom Onlineportal "haGalil" beschäftigt sich mit der Geschichte des Zionismus
  • Tamar Amar-Dahl vom Greifswalder Wissenschaftskolleg erläutert die Bedeutung des Zionismus heute