Die Tickets im öffentlichen Nahverkehr werden teurer. Vor allem in vielen Ballungsgebieten steigen die Preise um 3 Prozent. Für den Verkehrsexperten Gernot Sieg liegt das an der Energiewende. Aber nicht nur.
In Baden-Württemberg, in Hannover, Berlin, Frankfurt, im Ruhrgebiet und anderen Ballungsgebieten müssen die Bürger demnächst mehr für öffentliche Busse und Bahnen bezahlen. Der Preisanstieg erkläre sich zum einen aus der "teilweise viel zu teuren staatlichen Ökostrom-Unterstützung", sagt Gernot Sieg vom Institut für Verkehrswissenschaft in Münster. Zum anderen seien aber auch die "steigenden Löhne" verantwortlich. Auch gewachsene Anforderungen wie Barrierefreiheit würden die Tickets teuer machen.
Anwohner sollen mehr für ÖPNV zahlen
Aber der Verkehrswissenschaftler hat eine Idee, wie die steigenden Kosten der Verkehrsbetriebe ausgeglichen werden könnten: Leute, die in der Nähe einer Haltestelle wohnen, sollten mehr zahlen, zum Beispiel in etwa zehn Euro im Jahr. Auch der Einzelhandel könnte so eine Sonderabgabe zahlen. "Die profitieren vom ÖPNV", so Sieg.
"Die Kunden des ÖPNV zahlen nur rund die Hälfte der anfallenden Kosten."