Zurück in den TraumberufMit Beinprothese: Alex Böhmer ist wieder an Bord
Schon mit sieben Jahren weiß Alex Böhmer, was er beruflich machen will. Flugbegleiter. Genau das wird er auch. Doch dann bekommt er Knochenkrebs, sein rechter Unterschenkel wird amputiert. Alex kämpft, denn er will wieder fliegen.
Alex Böhmer hat einen Traumberuf: Flugbegleiter. "Das ist echt meins", sagt der 25-Jährige. Genau diesen Traum erfüllt er sich nach der Schule und wird Steward.
Doch im Frühjahr 2018 fängt sein rechtes Knie zu schmerzen an. Es dauert eine ganze Weile bis er Ärzte findet, die seine Beschwerden ernst nehmen. Im Sommer des Jahres wird dann klar: Alex Böhmer hat Knochenkrebs.
Diagnose: Knochenkrebs
Bei einer Operation werden das rechte Knie und der Tumor entfernt. Alex Böhmer bekommt eine Chemotherapie. Ihm wird ein künstliches Kniegelenk eingesetzt, doch das entzündet sich.
Es folgen weitere Operationen, aber letztlich muss der rechte Unterschenkel amputiert werden. Die Behandlung zieht sich über Monate. Rund ein Jahr nach der Krebsdiagnose bekommt Alex Böhmer eine Beinprothese.
"Es gab keinen Plan B. Es gab immer nur die Fliegerei."
Für ihn ist klar, dass er weiter als Flugbegleiter arbeiten will. Doch das ist nicht einfach. Das Flugpersonal übernimmt auch sicherheitsrelevante Aufgaben. "Im Notfall evakuieren wird, löschen Feuer oder reanimieren Menschen", sagt Alex Böhmer. Hinzu kommen Nacht- und Schichtarbeit. Auf Langstreckenflügen ist das Personal viele Stunden im Einsatz. "Man muss fit sein."
Hinzu kommt, dass die Beinprothese erst einmal eine Herausforderung ist. "Ich musste neu gehen lernen", erinnert sich Alex Böhmer. Es folgen unzählige Besuche bei der Physiotherapie und unglaublich viel tägliche Disziplin. Er übt zu stehen, zu laufen, richtig zu sitzen und aufzustehen. Die Prothese ist zunächst wie ein Fremdkörper, und Alex Böhmer muss sich an sie gewöhnen.
"Der Krebs war weg, die Prothese war da und dann habe ich festgestellt: Ich kann gar nichts mehr."
Bald stellen sich die erste Erfolge an. Aber dann folgen auch Durststrecken: Trotz mühsamen Trainings werden die Fortschritte kleiner.
Aber Alex Böhmer bleibt dran. Denn sein Ziel ist es nicht nur, wieder seinen Alltag zu schaffen, sondern seinen anstrengenden Job an Bord zu machen.
"Es ist super wichtig, in so einer schweren Zeit ein Ziel zu haben."
Nach viereinhalb Jahren kann Alex Böhmer zum ersten Mal wieder an Bord – als Flugbegleiter. "Ich war sehr aufgeregt", erinnert sich der 25-Jährige. Aber an Bord war alles wie gehabt.
Alex Böhmer ist zurück in seinem Traumberuf, dafür hat er hart gekämpft. Seine Erfahrungen und auch seine Motivation teilt er auf Instagram und Tiktok. Erfolgreich.