ZahlenVerdrehte Aussprache ist schuld
Keine Sorge, es ist ganz normal, wenn bei uns ein Knoten im Hirn entsteht, weil wir einundzwanzig sagen, der Zehner aber vor dem Einer geschrieben wird.
Die Einführung der arabisch-indischen Zahlzeichen war ein kulturhistorischer Meilenstein für das Abendland, sagt der Mathematikprofessor Lothar Gerritzen. Leider geht damit aber auch unsere verdrehte Aussprache von zweistelligen Zahlen einher. Bis dahin war die römische Schreibweise der Zahlen zwar höchst kompliziert, aber wir haben sie noch richtig herum ausgesprochen.
"In einigen Fällen ist es tatsächlich so, dass die Schwierigkeiten, die Kinder mit der Mathematik haben, die Ursache in dieser falschen, verdrehten Zahlensprechweise."
Die Probleme, die daraus entstehen, listet der Mathematiker auf seiner Vereinsseite zwanzigeins.de auf: Hörfehler, Denkfehler, Sprechfehler, Schreibfehler und Lesefehler. Für lese- und rechenschwache Kinder eine kaum zu überwindende Hürde. Briten und Norweger haben diese Dreher ausgemerzt und sagen einfach zwanzigeins.
Deutsche Kinder im Nachteil
Lothar Gerritzen setzt sich dafür ein, dass im deutschsprachigen Raum endlich die Sprech- der Schreibfolge angepasst wird. "Es ist tatsächlich so, dass eine erhebliche Konzentration aufgewendet werden muss, um immer die richtige Reihenfolge der Ziffern beim Sprechen zu gewährleisten", sagt der Mathematiker. Daraus resultiere, dass deutsche Kinder im internationalen Vergleich im Fach Mathe schlechter abschneiden als Kinder aus Nationen, in denen die Sprechfolge der Ziffern gleich der Schreibeweise sei.