YakuzaNachwuchsmafiosi gesucht
Die Yakuza, die japanische Mafia, hat eine lange Tradition, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Sie hat ein Robin-Hood-Image und gilt als eine Art Bürgerwehr für die Unterschicht. Und tatsächlich war die Yakuza eine der ersten Organisationen, die nach dem Tsunami 2011 kam und half. Die Yakuza-Mitglieder bewegen sich völlig sorglos in der Öffentlichkeit, denn die Mitgliedschaft ist nicht strafbar.
Traditionell verdient die Yakuza ihr Geld mit Prostitution, Drogenhandeln und illegalen Wetten. Die größten Profite macht die Yakuza mit Wucherkrediten und im Sexgewerbe. Seit einigen Jahren spekulieren die Mafiosi auch an der Börse und betätigen sich im Immobilienhandel. Doch ein neues Gesetzt verbietet inzwischen den japanischen Präfekturen mit der Mafia Geschäfte zu machen. Die Folge: Banken müssen ihren Yakuza-Kunden die Konti kündigen und Kreditkartensperren. Die Geschäfte laufen schlecht - und jetzt bleibt auch noch der Nachwuchs aus.
Imageproblem der Yakuza
Die Mitgliederzahl der Yakuza sinkt: Vor 50 Jahren zählte die japanische Mafia noch 180.000 Mitglieder, vor acht Jahren waren es noch 90.000 und heute kommt sie noch auf 60.000 Yakuza. Die Zahlen hat die japanische Polizei ermittelt. Die Yakuza sind zwar nicht als solche bei ihr registriert, doch sie zeigen sich so auffällig und eindeutig in der Öffentlichkeit mit schwarzen Autos, schwarzen Sonnenbrillen, einem abgehakten Fingerglied und auffälligen Tätowierungen, dass sie leicht zu erkennen und zu zählen sind.
"Sie gelten als die alten Männer in Japan, und deswegen sind sie nicht mehr attraktiv."
Die größte Gruppierung innerhalb der Yakuza, die Yamaguchi-Gumi, geht deshalb in die PR-Offensive und wirbt mit einer eigens aufgesetzten Webseite um neue Mitglieder. Das Image ist recht nationalistisch und bieder mit Kirschblüten, harmlosen Filmchen und Schlagermusik.
Nationalistisch mit Macho-Gehabe
Die Jugend hoffen sie mit ihrem Robin-Hood-Image und einer demonstrativ zur Schau gestellten Männlichkeit zu gewinnen. Vor allem aber schieben sie auf der Website Ausländern die Schuld für alles Übel wie Korruption, Verbrechen und Drogen in die Schuhe.