Workout StackingMehr Sport trotz vollem Terminkalender
Beim "Workout Stacking" schieben wir viele kleine Sport-Übungen in unseren Alltag ein. Der Trend verspricht Erfolg, auch bei wenig Zeit. Und er eignet sich besonders, wenn die Motivation für ein stundenlanges Fitness-Programm fehlt.
Ne Runde joggen gehen morgens vor der Uni oder der Arbeit, abends ins Fitnessstudio. Viele haben dazu wenig Lust, wenn der Tag ohnehin schon richtig vollgepackt ist. Dann geht's lieber auf die Couch. Dabei reicht es schon, wenn wir uns gar nicht so viel vornehmen, sondern kleine Sporteinheiten über den Tag verteilen. Das Ganze nennt sich "Workout Stacking".
Fitness- und Personaltrainer Sven Seidenstücker schlägt zum Beispiel vor, 10 bis 15 Minuten lang drei oder vier Übungen zu wiederholen. Das wäre dann schon ein Stapel, also ein Häppchen. Und viele solcher Häppchen über den Tag verteilt, ersetzen dann ein langes Training am Stück.
"Dadurch sinkt vielleicht auch die Hemmschwelle für jemanden, der noch nicht ne Stunde Aktivität für sich im Blick hat."
Der Fitnessexperte sagt, dass wir schon nach zwei oder drei Minuten, in denen wir uns körperlich betätigen, Effekte erzielen. Dann wird nämlich bereits das Herz-Kreislauf-System mobilisiert. Muskeln und Gehirn werden besser durchblutet. Wer dann dran bleibt und noch ein paar Minuten durchzieht, der tut durchaus etwas für ein besseres Wohlbefinden.
Mit Sport die Monotonie des Alltags durchbrechen
Auch wer schon gut trainiert ist, kann von solchen kurzen Übungen profitieren. Mal eben vom Bildschirm weg und Übungen machen, kann dem Fitnessexperten zufolge helfen, dass wir danach konzentrierter als vorher arbeiten und vielleicht auch besser durch den Tag kommen.
Sven Seidenstücker empfiehlt – wenn möglich – drei Einheiten á circa 10 bis 15 Minuten über den Tag zu verteilen. Das hätte dann unterm Strich einen ähnlich guten Effekt wie eine halbe Stunde Training am Stück. Eine kurze Sporteinheit könnte zum Beispiel in die erste Hälfte der Mittagspause gelegt werden.
Zehn Minuten Training besser als gar keins
Wer die Möglichkeit hat, der könnte sich auch zehn Minuten auf einem Hometrainer auspowern und dann zurück an die Arbeit gehen. Falls das nicht machbar ist, würde es schon reichen, ein paar kleinere Hilfsmittel parat zu haben: "Es wäre schon intensiv genug, wenn Sie noch nicht so trainiert sind, ein einfaches Gymnastikband oder eine zwei oder drei Kilo Kurzhantel zu haben", sagt Sven Seidenstücker. Damit erreiche man keinen großen Muskelaufbau, das sei aber ein Anfang.
"Ich will ja eine Gewöhnung an Bewegung, die Lust an Bewegung auslösen."
Wer täglich auch nur ein oder zwei Mal solche Zehn-Minuten-Einheiten absolviert, ist am Ende der Woche bei 50-70 Minuten Bewegung. Das sei besser, als zu sagen, zehn Minuten Training bringe nichts und gar nicht zu trainieren, so Seidenstücker.