Bezahlbarer WohnraumDie Vorteile, eine eigene Genossenschaft zu gründen
Wohnraum ist in deutschen Städten oft knapp und teuer. Grund für die steigenden Immobilienpreise ist die starke Nachfrage – bei gleichzeitig geringem Angebot. Da Genossenschaften bei der Vergabe von Bauflächen oft den Vortritt gegenüber Privatpersonen bekommen, hat Markus Zimmermann aus München zusammen mit Freunden die Genossenschaft "Stadtimpuls" gegründet. Erste Projekte sind in Planung.
Als Privatperson ist es oft schwer, ein bezahlbares Zuhause zu finden. Markus Zimmermann aus München wollte sich unabhängiger machen. Die Idee zur Gründung der Genossenschaft "Stadtimpuls" ist in lockerer Runde entstanden, erzählt er im Gespräch mit Deutschlandfunk Nova. Er und seine Freunde hätten überlegt, "wie wir es schaffen können, langfristig bezahlbar und idealerweise auch noch gemeinschaftlich in München wohnen bleiben zu können".
Anteile ab 500 Euro
Die fünf Leute machten sich also schlau, welche Möglichkeiten es dafür gibt – und ziemlich schnell fiel der Entschluss zur Genossenschaftsgründung.
"Kurzerhand haben wir beschlossen, unser eigenes Unternehmen zu gründen."
Der Plan der Genossenschaft ist es, neue Wohnungen auf Flächen zu bauen, die die Stadt München bevorzugt an Wohnungsbaugesellschaften ausgibt, weil die Preise auf dem freien Markt für Privatpersonen kaum noch zu bezahlen wären, erklärt "Stadtimpuls"-Gründer Markus Zimmermann.
1. Projekt: Kasernengelände im Norden Münchens
Das erste Projekt konnte die Genossenschaft schon eintüten: Im Münchner Norden gibt es eine ehemalige Kasernenfläche, auf der mal 15.000 bis 18.000 Menschen wohnen sollen, so Markus Zimmermann. "Dort konnten wir ein Grundstück kaufen und werden ab 2025 mit dem Bau beginnen."
Das Interesse an den neu entstehenden Wohnungen im Norden Münchens sei groß. Auf der Homepage der Genossenschaft gibt es ein Formular, über das sich Interessierte informieren können. Im Anschluss kann man Anteile kaufen und Mitglied werden. Was das kostet, kann Markus Zimmermann nicht pauschal sagen, weil sich die Kosten je nach Größe und Einkommen eines Haushalts individuell ergeben. Die günstigsten Anteile gibt es ab 500 Euro.
Schwankende Förderbedingen
Vor dem Baubeginn – und sehr lange, bevor dort irgendwann mal die ersten Menschen einziehen können – kommt auf Gründer Markus Zimmermann zunächst noch sehr viel Arbeit zu. Der Grund: schwankende Förderbedingen und bürokratische Hürden. "Da gibt es überhaupt keine Konstanz im Moment", sagt er.
Aktuell hat die Genossenschaft 150 Mitglieder. Es soll auf jeden Fall versucht werden, den Neubau der Wohnungen nachhaltig zu gestalten – mit viel Grün und möglichst wenig Beton.
"Wir versuchen, den CO2-Fußabdruck gering zu halten. Der Bau an sich ist schon schädlich. Deswegen versuchen wir zum Beispiel Begrünung umzusetzen und so wenig Beton wie möglich zu verbauen."