Wohlbefinden am ArbeitsplatzSpaß und Fitness im Büro
Wer nicht in einem angesagte Start-up arbeitet, der kommt meistens auch nicht in den Genuss von innovativen Büromöbeln oder Spielgeräten am Arbeitsplatz. Aber braucht ein guter Arbeitsplatz so was überhaupt? Deutschlandfunk-Nova-Reporter Christian Schmitt hat sich auf der weltweit größten Büromesse umgeschaut.
Die meiste Zeit im Leben und vor allem bei der Arbeit verbringen wir im Sitzen. Das ist schlecht für die Gesundheit und unsere Fitness. Deshalb hat Deutschlandfunk-Nova-Reporter Christian Schmitt auf der Büromesse Orgatech unter anderem die neuesten Stuhlmodelle für den Arbeitsplatz getestet.
"Wörter wie Stuhlverhalten finde ich etwas befremdlich."
Denn einfach nur auf einem Stuhl zu sitzen, um zu arbeiten, gehört vielleicht bald der Vergangenheit an. Sein spezielles Interesse konnte ein Bürostuhl wecken, auf dem Angestellte Workouts machen können. Ein Sensor misst die Bewegungen und das gesamte Stuhlverhalten und gibt Anregungen, was der Nutzer sonst noch auf dem Stuhl machen könnte.
Ein Kicker mit drei Ecken für den Spaß im Büro
Auch, wenn die meisten Büros in Deutschland noch meilenweit entfernt sind von den Spielwiesen im Silicon Valley – ein Kicker hat es selbst hierzulande schon an den einen oder anderen Arbeitsplatz geschafft. Aber mittlerweile lockt ein gewöhnlicher Kicker längst nicht mehr jeden hinter dem Monitor hervor.
"Der Ypsilon-Kicker erinnert mich so ein bisschen an die runden Tischtennisplatten an der Waldorfschule, wo es dann keinen Gewinner gibt, aber alle sind glücklich."
Da soll ein Kicker in Ypsilon-Form Abhilfe schaffen. Mit drei Ecken für drei Teams. Nach welchen Regeln der dreieckige Kicker genau bespielt werden soll, ist allerdings noch nicht klar.
Büros als Spielzimmer erhöhen den sozialen Druck
Die Frage, ob wir all das aber wirklich brauchen, um uns am Arbeitsplatz wohler zu fühlen und einen besseren Job zu machen, ist mit solchen technischen Innovationen aber längst nicht beantwortet. Frank Berzbach, Arbeitspsychologe von der Technischen Hochschule in Köln, findet solche Entwicklungen albern.
Er hält nichts von der Großraumbüro-Kultur von Google, in der Büros aussehen wie Kinderzimmer oder Spielwiesen. Darunter leide die Kreativität, weil auch die Konzentrationsfähigkeit permanent sinke. Ein weiteres Problem sieht er in der Gefahr, dass der soziale Druck steigt, wenn man sich ständig zwischen der eigentlichen Arbeit und dem spielerischen Zeitvertreib mit den Kollegen entscheiden muss.