AugenbrauenDa braut sich was zusammen

Schweißfänger? Nonverbales Kommunikationstool? Augenbrauen sind viel mehr: Warum es gar nicht egal ist, was da über unseren Augen wächst.

Zupfen, wachsen lassen, dünn und gerade oder dicht und buschig - ganz klar, es geht um Augenbrauen. Warum sie so viel Aufmerksamkeit verdienen? "Sie formen das Gesicht und geben dem ganzen Gesicht einen Ausdruck", sagt die Kosmetikerin Nastaran Azadi vom Beauty-Boom in Köln. So weit so ästhetisch. Warum der Mensch biologisch mit der Braue über dem Auge ausgestattet ist, ist dagegen nicht so klar. Eine Vermutung: Sie sollen den Schweiß auffangen, der unseren Vorfahren von der Stirn tropfte. Eine andere wichtige Funktion: die Verständigung. Die Brauen sind existenziell für unsere Mimik. Je breiter die Braue, desto deutlicher die nonverbale Kommunikation.

Dick und buschig

Das passt zur aktuellen Brauenmode. Hier gilt: Es darf wieder buschig und dick sein - auch wenn das natürlich nicht jeder tragen kann. Das Brauen-it-Girl? Cara Delevingne, Londonerin und mehrfaches Model des Jahres. Ihre Besonderheit: Dicke Augenbrauen zu blonden Haaren. Was dann folgte, war klar: ein ausgewachsener Brauen-Hype.

"Augenbrauen formen das Gesicht und geben dem ganzen Gesicht einen Ausdruck."
Nastaran Azadi, Kosmetikerin

Augenbrauen im Wandel der Zeit

Klar ist aber auch: Auch das wird schnell wieder vorbei sein. Im Laufe der Zeit hat sich die Brauenmode immer wieder gewandelt. Haarlos in der Renaissance, aufgemalte Brauen im Japan des 12. Jahrhunderts, Mäusefell als Augenbrauenersatz im England des 18. Jahrhunderts. Im 20. Jahrhundert wechselte die Brauenmode dann rasant: Marlene Dietrich trug in den Dreißigern einen dünnen Strich, Audrey Hepburn in den Fünfzigern dicke Brauen mit Knick. In den Achtzigern ließen es Brooke Shields und Madonna wachsen.

Künstliches Brauen

Wer da nicht mitwuchern konnte, dem konnte auf der Bühne oder dem Filmset mit aufgeknüpften Brauen geholfen werden. Seit es HD-Auflösung gibt, sieht man bei den Aufnahmen die Knoten. Seitdem wird auf Folie geklebt. Wer mit dem, was ihm von Natur aus über dem Auge wächst, nicht zufrieden ist, kann sich mittlerweile einer Brauentransplantation unterziehen. Oder man setzt auf Permanent-Make-up.

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