IdentitätAbui - mein irakischer Vater
Mit "Papa" ist DRadio Wissen Autor Nail Al Saidi groß geworden. Ein ganz normaler Vater eben. Aber es gibt noch einen Vater. Einen, der lange im Schatten von "Papa" lebt und den Nail Al Saidi erst kennenlernt, als er schon längst erwachsen ist: "Abui".
Nail Al Saidi ist im Ruhrgebiet aufgewachsen - zusammen mit seiner Mutter, seiner Schwester und seinem Papa. Dass sein Name arabisch ist, weiß er und, dass sein Vater aus dem Irak stammt - einem fernen Land. Nails Papa ist wie die Väter seiner Klassenkameraden: er spricht deutsch, geht früh morgens ins Büro und samstags zum Arbeiten in den Garten.
Ein fast normaler "Papa"
Gut, ein bisschen anders ist sein Papa schon. Er hat schwarzes Haar, eine breite Nase und eine etwas andere Sprachmelodie. Aber was macht das schon. Und so ein paar Marotten hat schließlich jeder Vater. Nails Papa will zum Beispiel zu jedem Mittagessen Reis und gießt den Tee aus einem Meter Höhe in die Tasse. Außerdem kann er so laut mit den Fingern schnippen wie sonst kein anderer.
Heute ist Nail längst ein erwachsener Mann. Vor sieben Jahren hat er angefangen, seinen Vater nach seinen Erinnerungen zu fragen und die Interviews aufzunehmen. Und langsam, ganz langsam ist ein Mann zutage getreten, denn Nail vorher gar nicht kannte: Abui. Aber die Geschichte erzählt er am besten selbst.