Gefühlte TemperaturenZehn Grad mehr auf der Haut
Boah, ist das heiß. Und die gefühlten Temperaturen sind gleich viel heißer. Warum ist das so?
Ist es draußen schwül, steht die Luft und alle stöhnen. "Niemals sind das nur 25 Grad!", auch wenn das Thermometer genau diese Zahl anzeigt. Dass die gefühlten Temperaturen höher oder niedriger liegen, hat mit dem spezifischen Wettermix zu tun - und was er mit unserem Körper macht.
ZDF-Meteorologin Katja Horneffer sagt: "Die hohe Luftfeuchtigkeit bewirkt, dass unser Schweiß nicht mehr abfließen kann und die Temperaturen uns wesentlich höher vorkommen." Bis zu zehn Grad mehr kann die gefühlte Temperatur betragen.
Pi mal Daumen
Ohne Luftbewegung fühlt sich alles direkt heißer an. Eine frische Brise sorgt für Abkühlung. Wollen Meteorologen die gefühlte Temperatur berechnen, wird es knifflig. Ganz scharfe Regeln, was zur Berechnung herangezogen wird, gibt es nicht. Beziehungsweise gibt es unterschiedliche Formeln, erklärt Meteorologin Katja Horneffer. Einige beziehen neben Wind und Luftfeuchtigkeit die Sonneneinstrahlung mit ein. Das heißt: Steht die Sonne hoch oder tief am Himmel? Wie viel Licht unten ankommt, hat schließlich auch mit den Jahreszeiten zu tun.
"Die gefühlte Temperatur - das ist eine ganz schwierige Kiste. Hier gibt es verschiedene Formeln sie zu berechnen."
Katja Horneffer setzt auf ihre eigene Formel, die sie gemeinsam mit einem Kollegen entwickelt hat. Sie sagt aber: "Am Ende sind alle Formeln immer ein wenig Pi mal Daumen." Denn auch individuell werden Temperaturen unterschiedlich wahrgenommen. Und auch in unterschiedlichen Regionen macht sich das bemerkbar. Ob mitten in der Stadt oder draußen an der Küste.
Insofern kommt es gar nicht so unbedingt auf die genaue Gradzahl an. Höhere gefühlte Temperaturen sind eher ein Warnsignal, dass es schwül werden könnte und das heißt auch: Mehr Trinken, Mittags aus der Sonne bleiben und sich nicht überanstrengen. Die gefühlte Temperatur gibt die Meteorologin nur dann an, wenn sie sich wirklich erheblich bemerkbar macht.
Aktuell kommt jede Menge Hitze auf uns zu. "Gefühlt bis 40 Grad", weiß Katja Horneffer. Das liegt daran, dass ein Tiefdruckgebiet aus Frankreich auch noch feuchte Gewitterluft hineinbringt. Wie wir die Saunasuppe ertragen, dafür hat Ben von den Chaos-Campern einen Tipp parat. Damit es schnell geht mit der Abkühlung.
"Man nehme einen großen Kübel halb voll mit Wasser, Getränkedosen rein und dann so viel Eis wie es geht. Und dann etwas Salz. Wenn das Eis anfängt zu knacken, hat man innerhalb ein paar Minuten schön eisgekühltes Bier."