Ebola in Sierra Leone"Wir haben alle Hände voll zu tun"
Endlich mal gute Nachrichten in Sachen Ebola: Seit Sonntag (18.01.) gilt Mali als offiziell ebolafrei - 42 Tage lang gab es dort keine Neuinfektion. Und in Guinea haben die Schule wieder geöffnet.In Sierra Leone sei die Situation aber nach wie vor ernst, sagt Tankred Stöbe, Präsident von Ärzte ohne Grenzen Deutschland.
Tankred Stöbe ist Präsident von Ärzte ohne Grenzen. Seit 2002 ist er für die Organisation im Einsatz - zurzeit in Freetown in Sierra Leone. Er erzählt im Interview, dass die Ebolaepidemie in Sierra Leone noch lange nicht vorbei ist: "Wir haben alleine in den letzten zwei Wochen 75 Menschen hier in unserem Zentrum aufgenommen und die Situation ist überhaupt noch gar nicht entspannt. Die Menschen sterben hier jeden Tag."
"Wir wissen, dass Ebola vor allem eines ist: unberechenbar."
Ende der Epidemie noch nicht in Sicht
Das Ende der Ebolaepidemie in Mail ist für Tankred Stöbe nur ein Indikator: "Das bedeutet nicht, dass es zuende geht - aber das hoffen wir natürlich." Für Ärzte ohne Grenzen liegt der Schwerpunkt der Arbeit in Sierra Leone gerade darauf neue Mitarbeiter aufzubauen. Ein großes Problem sei nämlich, dass Menschen, die an Ebola erkrankt sind, immer noch nicht schnell genug behandelt werden.
Entspannung könnten auch neu entwickelte Impfstoffe und Medikamente bringen, die in den kommenden Wochen getestet werden sollen, erzählt Tankred Stöbe.