Wenig CashWie wir lecker und günstig kochen
Wir sparen gerade, wo es geht - auch beim Essen: Höchstens ein paar Euro pro Gericht – das ist Lordis Prinzip. Broke kitchen nennt er das. Wie sparsame Ernährung in einer großen WG funktioniert, erklärt Melina. Sharing gehört für sie dazu.
Sparsamkeit beim Essen? Der Koch und Unternehmer Lordi sieht das als Herausforderung. Er gehe mit dem Geld einkaufen, das er in der Tasche hat. "Günstig einkaufen und aber lecker und sehr geschmackvoll zu kochen, das ist die Regel", sagt er.
"Ich habe eigentlich Broke kitchen ins Leben gerufen, weil ich broke war und habe das beibehalten, günstig zu kochen."
Bei Tiktok nennt er das - wie viele andere auch - Broke kitchen und auch für den Umgang mit dem wertvollen Öl hat er da in dem folgenden Post einen Tip parat.
Nur günstig einzukaufen und mit Mengenrabatte große Vorräte anzuhäufen, ist nicht so sein Ding. Andere leben vielleicht von 6,50 Euro täglich. Lordi kauft in etwa pro Gericht für diesen Betrag ein.
So fünf, sechs Euro dürfen es höchstens sein, dafür sind seine Gerichte ein bisschen mehr als nur Quark und Haferflocken: Sardinen – aus der Dose selbstverständlich –, Spinat – aus dem Tiefkühlfach selbstverständlich – , Rucola und Sahne ergeben eines seiner liebsten Broke-kitchen-Rezepte.
"Sardinen aus der Büchse, das ist definitiv günstiger gewesen, Lachs und Scampi oder so Geschichten kann ich mir natürlich nicht leisten."
Auf mehrere Gänge muss er bei diesem Kochprinzip dann zwar verzichten – wegen der Kosten – auf Fertiggerichte verzichtet er aber aus Prinzip. Und auch wenn Sättigung das höchste Ziel ist, ein gesundes Element versucht er schon einzubauen – irgendeine Gemüsesorte zum Beispiel.
"Broke kitchen bedeutet: Du bist selbst verantwortlich für die Zutaten, die du aussuchst. Und zuhause kochst du keine Fertiggerichte."
Auch Melina muss mit wenig Geld auskommen. Die Studentin lebt mit sieben weiteren Menschen in einer Wohngemeinschaft. Vier von ihnen holen sich auch Lebensmittel von der Tafel – berechtigterweise mit Studierendenausweis. Sie haben in der WG ein Sharing-System für Essen – das funktioniert.
Chat für Food-Tipps
Lebensmittel, die jemand nicht mehr isst oder einfach nicht mag, werden so trotzdem gegessen. "Teilen, das macht einen Riesenunterschied", sagt sie.
Über Angebote informieren ihre Mitbewohnerinnen und Mitbewohner sich in einer Chat-Gruppe, also wenn Reis besonders günstig ist oder ein Kasten Bier.
Gemeinsame Vorratshaltung
Melina kocht mit einer Mitbewohnerin zusammen und sie organisieren auch das Einkaufen gemeinsam – mit einem Google-Doc. Sie haben sich auf Lebensmittel geeinigt, die sie eigentlich immer im Vorrat haben wollen – Fussili und Tomatenpaste zum Beispiel.
Für bestimmte Gerichte kaufen sie dann in Absprache ein, etwa wenn sie beide Lust auf Curry haben. Melina sieht in dieser Art des Einkaufens und des Kochens nur Vorteile. Vor allem vielfältiger sei ihr Essverhalten geworden.
"Ich esse auch Dinge, die ich vielleicht alleine nicht kochen würde."