Weltreiseabbruch"Ich wäre jetzt irgendwo in Kenia"
Dominik wollte mal raus - aus seinem Job, aus seinem Alltag, Grenzen testen. 18.000 Kilometer mit dem Fahrrad lagen vor ihm. Nach der Hälfte war Schluss.
Wohnung gekündigt, Job gekündigt und los! Im August 2015 setzte sich Dominik Schenke auf sein Fahrrad - Richtung Kapstadt. Die Route verlief über den Balkan nach Griechenland. Von dort aus fuhr er mit der Fähre nach Israel und radelte weiter durch Jordanien, Ägypten, Sudan und Eritrea.
Seine Freundin hat noch ein Stück in Griechenland begleitet. Schon kurz darauf pausierte der 31-Jährige Kölner, um an der Beerdigung seines Großvaters teilzunehmen. Danach ging es weiter auf seiner Route bis Äthiopien. "Ich trauere dem schon hinter her", gibt Dominik zu und denkt an die Länder und Städte, die er wegen des Abbruchs nicht gesehen hat.
"Ich wäre jetzt irgendwo in Kenia."
Ungefähr 160 Kilometer nördlich von Addis Abeba und nach rund der Hälfte der Wegstrecke wurde Dominik das Fahrrad geklaut. "Ich hätte die Option gehabt, über einen anderen deutschen Radler, der gerade in Afrika unterwegs war, dessen zweites Reisefahrrad auszuleihen", erzählt Dominik, der nichts unversucht ließ, um seine Reise fortzuführen. Dazu hätte er nur jemand finden müssen, der ihm das Fahrrad von München nach Addis Abeba schickt.
"Ich sehe das nicht als scheitern. Ich hatte mir mehr vorgenommen und habe das nicht geschafft. Aber auf der anderen Seite habe ich eine Tour von Köln bis Addis Abeba und 8000 Kilometer zurückgelegt, tolle Sachen und Leute kennengelernt."
Aber ein viel schweres Problem kam hinzu: Die Beziehung zu seiner Freundin litt unter der Trennung. Schließlich entschloss er sich dazu, an der Stelle seine Weltreise abzubrechen und wieder zurückzugehen. "Ich trauere dem schon hinter her", gibt Dominik zu und denkt an die Länder und Städte, die er wegen des Abbruchs nicht gesehen hat.