WeltraumforschungAufzug ins All

Aus einer alten Science-Fiction-Idee soll Wirklichkeit werden: Japanische Forscher wollen einen Weltraumaufzug bauen. Nächsten Monat geht es los.

Die erste Teststrecke wird eingerichtet, ganze zehn Meter wird sie lang sein. Astrophysiker Michael Büker erklärt, wie dieser erste Test ablaufen wird: Der japanische Raumfrachter Kounotori – "weißer Storch" – wird das Versuchsmodell zur Internationalen Raumstation ISS bringen. Dort steht das japanische Forschungsmodul Kibo für wissenschaftliche Tests bereit. 

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Für den Weltraumaufzug-Test werden von dem Modul aus zwei kleine Satelliten, so groß wie Honigmelonen, ins All geschickt. Die beiden Satelliten werden sich von einander abstoßen und zwischen sich ein Seil aufspannen. Dieses Seil wird dann eine maximale Länge von zehn Metern haben. Entlang des Seils soll dann eine Mini-Kabine hin- und herfahren. Das wird dann der erste Test einer Aufzugbewegung im All sein, sagt Michael Büker.

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Die japanische Universität in Shizuoka ist die erste Institution, die es wagt, diese alte Science-Fiction-Idee Wirklichkeit werden zu lassen – zumindest testhalber. Dabei können die Wissenschaftler herausfinden, wie sich die Mechanik in der Schwerelosigkeit verhält oder die Temperatur auswirkt.

"Das ist eine coole Idee, das mal auszuprobieren."
Michael Büker, Astrophysiker

Tatsächlich ist die Idee etwas mehr als 100 Jahre alt, sagt Michael. Der russische Wissenschaftler Konstantin Ziolkowski hat den Aufzug zum ersten Mal beschrieben, danach ist die Idee immer wieder von SciFi-Erzählungen wie "Fahrstuhl zu den Sternen" von Arthur C. Clarke aufgegriffen worden.

Suche nach dem Wunder-Material

Besondere Herausforderung für den Aufzug ist dabei gar nicht die Schwerelosigkeit, erklärt Michael, sondern eher Kräfte, die auf die Seile wirken. Diese müssen circa 36.000 Kilometer von der Erde bis zu den Satelliten gespannt werden. Dieses Seil müsste stark genug sein, um über Zehntausende Kilometer sein eigenes Gewicht zu halten.

"Bisher hat man immer auf das Wunder-Material gewartet", sagt der Astrophysiker. Ein Material also, das in der Lage wäre, diese Kräfte, die über diese Länge auf die Seile wirken, auszuhalten. Die japanischen Wissenschaftler verwenden bei dem Versuch jetzt ein Stahlseil.

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