Paris-KorrespondentinNotre-Dame: "Die Menschen sagen, wir kriegen das wieder hin"
Das Pariser Wahrzeichen Notre-Dame brennt. Menschen in der ganzen Welt sind schockiert. Das Feuer in der Pariser Kathedrale hat große Schäden verursacht. Die Kulturerbe-Stiftung ruft zu Spenden für den Wiederaufbau auf.
Der Brand, der am 15. April abends in Notre-Dame ausgebrochen ist, ist noch nicht gelöscht. Weltweit bekunden Menschen ihre Bestürzung über die verheerende Zerstörung der gotischen Kathedrale. Doch noch in der Nacht hat der französische Präsident Emmanuel Macron mitgeteilt, dass Notre-Dame wieder aufgebaut wird.
Inzwischen ruft auch die Kulturerbe-Stiftung international zu Spenden auf. Prominenter und größter Geldgeber bislang ist François-Henri Pinault. Er hat angekündigt, 100 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Kathedrale zu spenden. Mit seinen 26 Milliarden Euro Vermögen steht er auf Platz drei der reichsten Franzosen.
Internationale Solidarität für den Wiederaufbau von Notre-Dame
"Das ist auch dieses Pariserische, ähnlich wie nach den Anschlägen, dass die Menschen sagen, wir kriegen das wieder hin, wir werden sie wieder aufbauen. Diese Solidarität, auch die internationale, hilft schon enorm."
Jedes Jahr besuchen rund 13 Millionen Touristen die Kathedrale. Damit ist Notre-Dame das meistbesuchte Wahrzeichen der Hauptstadt. Viele Menschen haben eine Erinnerung an die Kathedrale.
"Dass die Kathedrale gestern Abend in Flammen stand, war absolut katastrophal."
Die Feuerwehr versucht, die verbliebenen Glutnester zu löschen, damit das Feuer nicht wieder auflodert, berichtet ARD-Korrespondentin Barbara Kostolnik. In dem Brand herrschten bis zu 1000 Grad Celsius. Die Feuerwehr habe unglaubliche Arbeit geleistet und ist während des Einsatzes von den Pariserinnen und Parisern immer wieder mit Beifall bedacht worden.
"Jedes Mal, wenn Feuerwehrautos vorbeigefahren sind, haben die Leute, die da standen, Beifall geklatscht und 'bravo' gerufen. Bei aller Traurigkeit war das ein herzerwärmendes Signal."
Stand jetzt ist der Brand aber unter Kontrolle, sagt Barbara Kostolnik. Der Dachstuhl ist zu zwei Dritteln zerstört. Noch ist die Kathedrale weiträumig abgesperrt. Die Menschen bleiben immer noch entsetzt stehen, berichtet unsere Korrespondentin.
"Die gute Nachricht ist: Die Struktur und die Türme sind gerettet. Notre-Dame steht noch."
Die Kathedrale wurde ab dem 12. Jahrhundert errichtet. Sie zählt zu den frühesten gotischen Kirchengebäuden Frankreichs. Seit 1979 zählt sie zum Unesco-Weltkulturerbe.