Brit-AwardsDie Preisfrage
Ed Sheeran, Sam Smith und Royal Blood waren einige der Gewinner gestern Abend - bei den Brit-Awards, dem britischen Pendant zum US-amerikanischen Grammy. Aber welche Bedeutung hat die Preisverleihung in Zeiten von Musikstreaming überhaupt noch.
Mit Royal Blood hatten viele nicht gerechnet. Etwas überraschend sind Mike Kerr und Ben Thatcher zur besten Band gekürt worden. Obwohl - wir wussten schon, dass die gut sind: Schließlich haben wir die Jungs schon im September im DRadio-Wissen-Radiokonzert präsentiert.
Bis auf diese Auszeichnung waren die meisten Preisträger wenig überraschend. Und das ist auch ganz einfach zu erklären, sagt Christoph Reimann aus der DRadio-Wissen-Redaktion. Denn bei den Brit-Awards entscheiden die Plattenfirmen über die Preisträger mit. Es geht also um Plattenverkäufe und es geht auch um Marketing.
"Wenn man wissen will, welche Musiker besonders erfolgreich sind, dann ist man bei den BritAwards schon immer noch richtig."
Bleibt die Frage nach der Bedeutung des Preises: Die Zeiten, in denen die Brit-Awards noch wirklich wichtig waren, sind vorbei, sagt Christoph Reimann. In den frühen Neunzigern war das anders: Damals waren die Brit Awards so dominant, dass zwei weitere Preise ausgerufen wurden, um den übermächtigen Brits etwas entgegenzusetzen: Seitdem gibt es den NME-Award, den Preis der gleichnamigen Musikzeitschrift und wie im Heft werden hier dann vor allem Männer mit E-Gitarren ausgezeichnet. Und dann ist da noch der Mercury-Preis - eine Auszeichnung für Musikspezialisten. Die bessere Veranstaltung für alle Hörer, die wissen wollen, wo es wirklich hingeht in Sachen Popmusik.
Das Big Business in Sachen Popmusik pilgert aber weiterhin zu den Brit Awards - nur hier kann man miterleben, wie Madonna von der Showbühne fällt.