Corona-Pandemie und die FeiertageWeihnachten allein oder zu zweit: So wird es trotzdem schön
Ja, dieses Weihnachten ist einfach anders. Dazu gehört auch, dass einige von uns ihre Eltern oder Großeltern nicht sehen und stattdessen vielleicht zum ersten Mal Weihnachten ohne die Familie feiern werden. Da gilt: Einfach das Beste daraus machen.
Kein Fest verbinden wir mehr mit alten, vertrauten und liebgewonnenen Traditionen wie das Weihnachtsfest, sagt die Psychotherapeutin Christina Jochim. Die Enttäuschung, die Traditionen dieses Jahr nicht zu haben, sollten wir aber nicht verdrängen. Stattdessen sollten wir uns sagen, dass es okay ist und uns bewusst machen, dass es gerade vielen Menschen auf der Welt so geht.
"Wir dürfen uns auch bewusst machen, dass es uns schwerfallen darf, weil es für alle eine schwierige Situation und für die meisten von uns völlig neu ist."
Die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung hat dazu auf ihrer Internetseite verschiedene Tipps zusammengetragen, wie wir am besten durch diese besondere Zeit kommen können. Einer davon: Einen genauen Plan aufstellen, was man an den Feiertagen vorhat und sich dann auch darauf freuen.
So macht es beispielsweise die Berliner Journalistin Christina Spitzmüller schon seit einigen Jahren. Sie verbringt die Feiertage am liebsten mit viel Ausschlafen, Filme Schauen und gutem Essen. Einsam fühlt sich die Berlinerin dabei nicht, sie genießt die Zeit für sich sogar sehr.
Neue Traditionen aufbauen
Die 25-jährige Fabienne, die in Bonn studiert, wird dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ihre Familie unfreiwillig nicht sehen. Dafür wird sie das erste Mal Weihnachten mit ihrem Freund verbringen. Die beiden haben viele weihnachtliche Dinge geplant und freuen sich auf ihre gemeinsame Weihnachtszeit.
"Also ich bin einerseits ein bisschen traurig, andererseits freue ich mich aber auch und schaue mal, wie das so ist, ein komplett eigenes Weihnachten zu haben."
Auch Janin und Matthias aus Köln werden in diesem Jahr nicht nach Hause fahren. Die Entscheidung fiel ihnen sehr schwer, erzählen sie, "ihr Herz habe geblutet", aber aus ihrer Sicht sei es auch die einzig richtige Entscheidung gewesen. Und auch sie werden das Beste draus machen. Vor allem, da sie dieses Jahr zum ersten Mal eine kleine Familie sind. Janin möchte deshalb gleich dieses Jahr an die alten Traditionen aus ihrer eigenen Familie anknüpfen - inklusive Kartoffelsalat mit Würstchen an Heiligabend und mit einem Spaziergang.
"Ich möchte gerne die Familientraditionen, die es in meiner Familie gibt, jetzt hier bei uns mit einfließen lassen."
Akzeptieren, wie es ist
Für alle, die dieses Jahr ganz alleine sein werden oder bei denen sich die Pläne vielleicht auch ganz kurzfristig nochmal ändern werden, kann auch das Konzept der radikalen Akzeptanz helfen. Das bedeutet, dass man Dinge, die man eh nicht ändern kann, voll und ganz akzeptiert.
"Radikale Akzeptanz bedeutet, dass ich Dinge, die ich nicht verändern kann und gegen die ich aber sonst vielleicht eher ankämpfen würde, trotzdem akzeptiere. Und zwar radikal, voll und ganz."
Dabei dürfe man auch wütend sein und man müsse die Situation, so wie sie ist, auch nicht gutheißen. Es geht nur darum, weg vom dem Gefühl totaler Traurigkeit und Frustration zu kommen, erklärt Christina Jochim, um dann eben einfach das Beste aus der Situation zu machen.