BadeotitisWenn die Ohren nach dem Schwimmen schmerzen
Nach dem Schwimmen kann sich die Haut im Gehörgang leichter entzünden. HNO-Arzt Jan-Christoffer Lüers erklärt, was die Badeotitis eigentlich ist und was dagegen hilft.
Ob Badesee oder Schwimmbad: Bleibt Feuchtigkeit im Ohr, kann das zu einer Entzündung im Gehörgang führen. Die sogenannte Badeotitis wird häufig mit einer Mittelohrenzündung verwechselt. Sie ist aber eigentlich eine Hautentzündung im Gehörgang, erklärt HNO-Arzt Jan-Christoffer Lüers. Er leitet die HNO-Klinik der Uniklinik Köln.
"Eine Badeotitis ist eine Entzündung des äußeren Gehörgangs, also im Grunde eine Hautentzündung."
Zu den Symptome einer Badeotitis gehören:
- ein entzündeter und geschwollener Gehörgang
- Sekretbildung und Sekretaustritt
- verringerte Hörfähigkeit
- Schmerzen
Aber anders als bei einer Mittelohrentzündung:
- ist das Mittelohr belüftet
- das Trommelfell intakt und nicht entzündet
Eine Badetotitis wird mit Antibiotika direkt auf der Haut behandelt. Dazu wird ein Salbenstreifen ins Ohr gelegt, auf den das Medikament aufgetragen wird. Außerdem werden anfangs auch die üblichen Schmerzmittel verabreicht.
Vorbeugen mit Olivenöl
Der Badeotitis lässt sich mit gründlichem Abtrocknen der Ohren vorbeugen. Es reicht aus, mit der Handtuchspitze durchs Ohr zu wischen, erklärt Jan-Christoffer Lüers. Alternativ reicht auch ein kurzes, sekundenlanges Föhnen der Ohren.
Vor dem Schwimmen können empfindliche Menschen auch die Haut im Gehörgang mit wenigen Tropfen einer öligen Suspension – Tauchertropfen genannt – schützen. Alternativ lässt sich normales Haushaltsolivenöl verwenden und tropfenweise mit den Fingern auftragen.
Q-Tips – unnütz und gefährlich
Menschen mit einem etwas verengten äußeren Gehörgang haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie sich eine Badeotitis zuziehen, weil das Wasser nach dem Schwimmen nicht so gut aus dem Ohr herauslaufen kann. "Bei den Leuten kommt das dann etwas häufiger vor", sagt Jan-Christoffer Lüers.
Vom Gebrauch von Q-Tips rät der HNO-Arzt ganz allgemein und kategorisch ab. Ohrenschmalz werde damit nur in die Tiefe geschoben, das Risiko einer Beschädigung des Trommelfells bestehe, bis hin zur Gefahr völlig zu ertauben.
"Nichts Gutes dabei, nur Schlechtes. Nicht machen."