Nur nicht sitzenbleibenWarum Bewegung in Coronazeiten so wichtig ist
Move your body – auch wenn der Coronablues zuschlägt, es draußen kalt ist und du einfach mal wieder Sport mit anderen Menschen und nicht alleine im Schlafanzug vor dem Bildschirm machen willst. Dein Homeoffice-Körper und dein Stay-at-Home-Hirn werden es dir danken. Bewegung hilft, gesünder durch den Lockdown zu kommen.
Eine wirkliche Auswahl an Sportarten gibt es zurzeit nicht. Die Fitnessstudios haben zu, Sportvereine dürfen kein Training anbieten. Eigentlich geht nichts, außer Laufen. Wer das nicht mal ein einziges Mal ausprobieren will, kann tanzen. Endlich mal so, als würde niemand zugucken oder digital mit einer Gruppe.
Wer sich bewegt, produziert selbst Stimmungsaufheller
Die Parks sind voll. Alles, was sich bewegen kann, scheint es auch zu tun. Und das dürfte nicht nur an dem immer noch neuen Jahr und seinen Vorsätzen liegen. Alle laufen, und das ist gut so, meint Stephan Geisler, Professor für Fitness und Gesundheit an der IST-Hochschule in Düsseldorf. Wer läuft, trainiert seine Ausdauer und die Muskulatur. Gerade in Homeofficezeiten mit wenig Bewegung also keine schlechte Maßnahme.
"Laufen ist alleine schon wegen der frischen Luft gut für den Kopf. Außerdem wird beim Ausdauersport eine Menge an Serotonin und Dopamin ausgeschüttet, was die Stimmung aufhellt."
Eine andere Form der Bewegung, die Körper, Geist und Psyche besonders guttun, ist Tanzen. Bei den aktuellen Infektions- und Todeszahlen sieht es zwar nicht danach aus, als ob die Clubs wieder aufmachen würden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte auf diese Frage schon letzten Sommer eine Antwort: "Die Ansteckungsgefahr ist beim Tanzen einfach mit am Höchsten. Aber Sie können ja zum Beispiel zu Hause mit ihrer Partnerin tanzen."
In der Homeoffice-Pause einfach mal ein Tänzchen einlegen
Tanztherapeutin Marlies Dietz-Bester findet die Idee gar nicht so schlecht. Sie schlägt vor, auch mal alleine zu tanzen, zum Beispiel, wenn man im Homeoffice gerade Pause macht. Sie bietet außerdem Tanzgruppen per Zoom an, um wenigstens in dieser Form ein Gefühl von Gemeinschaft zu schaffen.
"Gerade im Lockdown ist Tanzen die perfekte Möglichkeit, um dem Coronablues zumindest mal ein kleines bisschen zu entfliehen."
Wer tanzt, trainiert neben dem Körper auch das Gedächtnis
Tanzen ist auch deswegen eine besonders gute Art der Bewegung, weil dabei mehrere Funktionen im Gehirn parallel trainiert werden, erklärt der Neurologe Ben Gordon von der Jacobs University Bremen. Drehungen und Schritte erfordern viel Konzentration und Koordination. Menschen haben sowieso einen intuitiven Zugang zum Tanzen, meint Marlies Dietz-Bester. "Der Mensch tanzt, bevor er spricht, schon Babys bewegen sich zu Musik."