Von wegen spießigDer Wanderboom hält an: Tipps (auch für den Neueinstieg)
Seid ihr auch während der Coronapandemie losgewandert? Dann wart ihr nicht alleine. Corona hat einen Wanderboom ausgelöst, der einfach nicht aufhört. Für die, die noch einsteigen wollen, haben wir ein paar Tipps.
Immerhin ein Drittel der Menschen, die während der Coronapandemie mit dem Wandern begonnen haben, haben nicht damit aufgehört und machen es weiterhin. Das gilt besonders für eine Altersgruppe: "Es sind überdurchschnittlich viele jüngere Menschen, also jünger als 30, zum Wandern aufgebrochen – und ein Gutteil davon ist dabei geblieben", so Heinz-Dieter Quack in einem Interview mit dem Hessischen Rundfunk. Quack ist Professor für Destinationsmanagement an der Ostfalia Hochschule in Salzgitter und veröffentlicht jedes Jahr den Wandermonitor.
Bock auf Wandern – als Ausgleich
Die Pandemie hat vor allem junge Menschen zum Wandern gebracht, die das vorher kaum oder gar nicht gemacht haben, berichtet unsere Reporterin Verena Fücker. Allerdings wandern jüngere Menschen insgesamt seltener als ältere.
"Seit Corona haben deutlich mehr junge Menschen Bock auf Wandern. (...) Das ist so ein Gegenpol zum stressigen Alltag."
Vielen gehe es beim Wandern um Ruhe und Entspannung, also um eine Art Gegenpol zum oft anstrengenden und herausfordernden Alltag, so unsere Reporterin. Der Aspekt, sportlich-aktiv zu sein, sei eher zweitrangig.
Besonders beliebt sind klassische Tagestouren, ergab eine Umfrage des Onlineshops "Bergzeit" unter über 2.000 Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz: Fast 90 Prozent der Befragten unternehmen am liebsten Tageswanderungen. Weit dahinter auf Platz zwei (35 Prozent) liegen Wanderungen mit Übernachtungen in Hütten. Auf Platz drei (31 Prozent) landeten Mehrtageswanderungen. Mehr als ein Drittel der Befragten wandert bevorzugt in der Nähe des Wohnortes, hat also gern eine möglichst kurze Anreise.
Langsam angehen lassen statt Gipfel stürmen
Falls ihr erst jetzt in das Wandern einsteigen wollt, gibt es zwei wichtige Tipps. Zum einen: gutes Schuhwerk. "Das können am Anfang ruhig Sport- oder Laufschuhe sein", sagt Verena Fücker.
"Tipp Nummer eins: Gute Schuhe, die zu dem Gelände passen, in dem du unterwegs bist."
"Die Sohlen sollten ein richtiges Profil haben und rutschfest sein", sagt unsere Reporterin. Falls ihr dann bald längere Touren machen wollt, sind richtige Bergschuhe angebracht. "Da gilt: Unbedingt ins Geschäft gehen und nicht online bestellen", so Verena Fücker. Denn Wanderschuhe müssen bequem sein, ihr müsst sie an- und ausprobieren.
Der zweite Tipp lautet: Gut planen und langsam anfangen. Wenn ihr noch nie in den Bergen wart, dann solltet ihr – auch wenn ihr körperlich superfit seid – nicht direkt den Gipfel erstürmen wollen.
"Tipp Nummer zwei: Gut planen und langsam anfangen."
Für den Anfang ist eine Tour am Stadtrand oder im Mittelgebirge sinnvoll, die nur ein paar Stunden dauert. "Von da aus kann man sich dann steigern", sagt Verena Fücker. Und ganz wichtig: Egal, wo ihr unterwegs seid – wenn ihr merkt, es läuft nicht gut, dann kehrt um. "Unter Bergsteigern ist das eine eiserne Regel und überhaupt nicht schlimm."