WaldökologieDer Wald, der Mensch und der Klimawandel
Der Sommer 2018 war extrem: Enorme Hitze und Trockenheit haben Bäume frühzeitig herbstlich aussehen lassen - braun gefärbte Blätter und raschelndes Laub statt sattem Grün. Und auch Waldbrände gab es dieses Jahr in Deutschland. Der Waldökologe Harald Bugmann untersucht, wie der menschengemachte Klimawandel die Wälder verändert und welche Folgen das hat.
Was ist los im Wald? Wie beeinflussen sich Mensch und Wald gegenseitig? Baumaterial, Heizmaterial, Nahrungsmittel, Futtermittel, Heilmittel, Erholung, Lawinenschutz – wir Menschen brauchten und brauchen den Wald, um sehr unterschiedliche Bedürfnisse zu stillen.
"Meine Großeltern haben noch auf Laubsäcken geschlafen. Für uns heute unvorstellbar."
Menschen beeinflussen den Zustand der Wälder schon seit langer Zeit. Völlig normal, findet der Waldökologe Harald Bugmann. Die Frage ist nur, ob wir den Wald weiterhin mit seinen vielen Ressourcen nutzen können - oder ob wir das selbst vereiteln.
"Dort, wo es sich nicht gelohnt hat Landwirtschaft zu treiben, hat man den Wald stehen lassen. Und jahrhundertelang haufenweise Zeug aus dem Wald rausgeholt, was dazu führt, dass die Waldböden weiter verarmen."
Modelle erklären die Veränderungen im Wald
Bugmann entwickelt keine Schreckszenarien. Als Wissenschaftler spielt er Modelle durch: Was verändert sich wie im Wald, wenn sich das Klima um 1,5 bis 2 Grad erwärmt? Und was passiert, wenn Mensch und Wald eine Erwärmung von sogar 4 bis 5,5 Grad erleben?
"Wir haben im Moment noch die Ruhe vor dem Sturm. Die Klimaveränderung läuft so rasch ab und hat ein so großes Ausmaß, dass die Anpassungskraft des Waldes oft überfordert ist und wir interessante Dynamiken erleben werden."
Harald Bugmann hat den Vortrag "Ein Streifzug durch die Wälder der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft" am 26. April 2018 auf Einladung des Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald gehalten.
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