Spanien und PortugalWaldbrand und Klimawandel
Die Waldbrände in Südeuropa und in Kalifornien kann man einfach nur verheerend nennen. Viele Tote und Verletzte. Ein Grund für diese Brände ist der Klimawandel.
Mindestens 56 Menschen sind bei den aktuellen Waldbränden in Spanien und Portugal ums Leben gekommen. In Kalifornien sind es 42 Tote. Und im Juni sind bei ähnlich katastrophalen Bränden 64 Menschen gestorben. Experten sagen, dass wir dafür verantwortlich sind - also der von uns verursachte Klimawandel - und auch weil wir unsere Wälder falsch bewirtschaften.
Verschiedenen Studien deuten darauf hin, dass uns seit einigen Jahren immer mehr Holz wegbrennt - in Nordamerika, Europa, Australien, sogar am Amazonas und auch in Sibirien. Und die Saison, in der die Wälder Feuer fangen, ist länger geworden.
Trockenstress verstärkt das Problem
Durch den Klimawandel sind viele Wälder trocken. Die Folge: Sie brennen extrem gut. Der Effekt wird noch verstärkt, weil Bäume - wenn sie unter Trockenheit leiden - Trockenstress bekommen. Sie werfen dann ihre Blätter ab. Und das trockene Laub wirkt dann am Ende wie Brandbeschleuniger.
Das Problem an der Sache: Auch Länder - wie Deutschland zum Beispiel - denen vorausgesagt wird, dass der Klimawandel mehr Regen bringen wird, können sich nicht unbedingt entspannen. Denn auch feuchtes Klima kann Waldbrände begünstigen. Wenn es nämlich gleichzeitig wärmer wird, dann verdunstet die Feuchtigkeit schneller und dann sind Wälder trotz Regen trocken.
Auch Feuchtigkeit kann Waldbrände begünstigen
Selbst in dem Szenario, wenn es mehr regnet, als Feuchtigkeit wieder verdunstet, besteht Waldbrandgefahr, allerdings eher indirekt. Denn wenn die Winter wärmer sind, ist der Boden weicher, dadurch kippen Bäume leichter um. In diesem Totholz breiten sich schneller Insekten aus und die greifen dann auch andere, gesunde Bäume an. "Und dann sind die sozusagen in einer warmen Sommerperiode anfälliger für Feuer, als man es denken würde, wenn man sich nur das rein klimatische Feuerrisiko anschaut", sagt Christopher Reyer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.
Das daran anknüpfende Problem: Wo nur eine Baumart steht, da wächst auch das Risiko, das bestimmte Insekten einen Großteil dieser Bäume zerstören. Und auf diesem Wege wird dann auch die Waldbrandgefahr wieder größer.
"Oder eben kontrolliertes Abbrennen von besonders riskanten Gegenden, mit Feuerwehr dabei und eingegrenzt - damit eben nicht so großflächige, katastrophale Feuer entstehen"
Christopher Reyer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sagt auch, dass nicht jeder Brand sofort im Keim erstickt werden müsse. Manchmal sei es besser, besonders gefährdete Waldstücke kontrolliert abbrennen zu lassen, zum Beispiel im Frühling, wenn es noch nicht so heiß und trocken ist. Dadurch ließen sich dann größere, unkontrollierbare Brände im Sommer verhindern.