PläneWas aus unseren Vorsätzen geworden ist
Max hat Pläne für dieses Jahr: regelmäßig Laufen zum Beispiel. Außerdem hat er sich vorgenommen, früh genug für seine Prüfungen zu lernen. Wenn unseren Plänen Taten folgen – oder auch nicht.
Mit Max haben wir bereits im Januar darüber gesprochen, wie es für ihn war, aus gesundheitlichen Gründen den Job wechseln zu müssen. Nach acht Jahren als Dachdecker hat Max sich zum Fachinformatiker ausbilden lassen. Heute ist er glücklich mit seiner Wahl und dem Wechsel.
Bei diesem Gespräch über seinen beruflichen Neuanfang haben wir mit Max auch über persönliche Wünsche und Ziele gesprochen. Seine Vorsätze: Er wollte früh genug damit anfangen, für seine Prüfungen im Mai zu lernen und weiter regelmäßig Joggen gehen.
Einen Anfang fürs Joggen zu finden und regelmäßig dabei zu bleiben, ist Max zu Beginn des Jahres nicht schwergefallen. Denn er hatte schon im letzten Jahr damit angefangen und sich damit bereits eine gewisse Routine aufgebaut. Ein Neujahrsvorsatz im klassischen Sinne war das Laufen also nicht.
Zwischenziele stecken und diese dann erweitern
Was für Max am besten funktioniert, ist, sich nicht direkt zu viel vorzunehmen. Trotzdem hat er geschafft, was vielen nicht gelingt: Er hat sich zwei bis dreimal in der Woche Zeit genommen, um Joggen zu gehen. Sein Anfangsziel hat er bewusst realistisch gewählt: Er wollt es erst einmal schaffen, nur eine halbe Stunde am Stück zu laufen.
Das gute Gefühl, was er nach dem Joggen immer hat, hat es ihm leicht gemacht, weiter motiviert zu bleiben. Eine ganze Weile ist er dabei geblieben nur eine halbe Stunde zu laufen. Als er sich fit genug fühlte, hat er sich dann vorgenommen, statt einer halbe Stunde insgesamt fünf Kilometer zu laufen. Daran hält er sich seitdem.
Keystone Habits: Gewohnheiten, die einen positiven Effekt auf andere Lebensbereiche haben
Das Laufen hat für Max einen positiven Effekt auch auf andere Lebensbereiche: Es hilft ihm seine Gedanken zu sortieren und es hat auch Einfluss auf sein Gewicht: Durch das Laufen hat er inzwischen ein paar Pfunde verloren. Er sagt außerdem selbst, dass das Laufen ihm Kraft gibt und dass er sich besser in seinem eigenen Körper fühlt.
Wenn er mit der Ausbildung zum Fachinformatiker fertig ist, möchte sich Max auf eine längere Reise mit dem Fahrrad begeben. Durch das Laufen kann er diesen Wunsch nun endlich in die Tat umsetzen, weil er sich fit genug fühlt.
"Ich wollte mir nicht zu viel vornehmen, weil das geht meistens nach hinten los."
Während er sein Ziel mit dem Laufen gut umgesetzt hat, hat es mit dem Lernen auf die Prüfungen nicht ganz so gut geklappt. Denn zuerst musste er sich noch um eine Projektarbeit kümmern. Die Aufgabe erhielt er erst recht spät und musste dann in der Firma, die ihn ausbildet nach einem passenden Thema für seine Projektarbeit suchen. Zudem hatte er erst die Information, dass er nach seiner Ausbildung nicht übernommen wird und hat sich daher parallel noch auf Jobsuche begeben. All das hat ihn viel Zeit gekostet, die er dann nicht mehr für seine Prüfungsvorbereitung hatte.
Inzwischen hat er die gute Nachricht bekommen, dass er nach dem Ende seiner Ausbildung doch von seiner jetzigen Firma eingestellt wird. Weil die Zeit bis zu den Prüfungen dadurch etwas knapp geworden ist, konzentriert sich Max nun ganz aufs Lernen.
Ziele schriftlich festzuhalten, kann helfen, sie zu erreichen
Unsere Reporterin Alena Struzh versucht es mit einem anderen Ansatz als Max. Während er sich auf wenige längerfristige Ziele konzentriert, nimmt sie sich viele kleinere Projekte vor. Zu Beginn des Jahres schreibt unsere Reporterin eine lange Liste mit vielen sehr konkreten Zielen auf. Bei dieser Liste handelt es sich aber nicht um eine To-Do-Liste, also nicht unbedingt um Dinge, die sie tun muss, sondern Dinge, die sie gerne erreichen möchte.
Dinge, die man jederzeit tun kann, die man aber meist nie anfängt
Einige von Alenas Listeneinträgen sind Dinge, die wir eigentlich jederzeit in Angriff nehmen können, aber die wir meist nicht tun, weil es vieles gibt, was wir erledigen müssen, was eine höhere Dringlichkeit hat. Wenn sie also nach Priorität sortiert, fallen viele Dinge unter den Tisch, die Alena aber wichtig sind.
Deswegen schreibt sie sie zu Beginn des Jahres eine Liste. Beispiele dafür sind, dass sie die Bilder, die in ihrer Wohnung herumstehen, endlich an die Wände hängen möchte. Sie plant mehr Auszeiten für sich zu nehmen, indem sie einfach auf der Couch chillt und sie möchte regelmäßiger schreiben, um besser darin zu werden.
Und selbst wenn sie die Liste im Laufe des Jahres vergisst und sie erst wieder zu Beginn des nächsten Jahres herausholt, hat Alena festgestellt, dass sie manches davon erledigt hat, ohne noch einmal auf die Liste zu schauen. Das entspricht auch den Ergebnissen einer Studie, die belegt, dass uns schon das Aufschreiben unser Ziele dabei hilft, diese zu erreichen. Einen ähnlichen Ansatz haben wir mit der "23 für 2023-Liste" vorgestellt – einer Methode, Ziele smart zu planen, damit wir sie auch erreichen.