Von Tieren lernenDer Pinguin-Gang schützt uns bei Glatteis
Pinguine gehen leicht nach vorne gebeugt. Das hat einen guten Grund: Ihr Körper hat so eine niedrige Fallhöhe bei Stürzen. Ein Arzt erklärt, was wir Menschen von den Tieren lernen können.
Derzeit werden viele Menschen in Kliniken behandelt, weil sie draußen ausgerutscht sind und sich dabei verletzt haben. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie empfiehlt deshalb, von denen zu lernen, die sich bestens auf glatten Flächen bewegen: den Pinguinen.
Unfallchirurg Christopher Spering ist Oberarzt an der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie in Göttingen und rät, dass wir uns wirklich überlegen sollten, ob wir vor die Tür müssen. Gerade ältere Menschen sollten schauen, ob vielleicht jemand für sie den Weg zum Supermarkt übernehmen kann.
Pinguin-Gang: Möglichst wenig Berührungsfläche mit dem Boden
Auf Social Media schlagen immer mehr Leute vor, den Pinguin-Gang nachzumachen, um Glätteunfälle zu vermeiden. Sie posten Videos, in denen sie wie Pinguine gehen – und nicht hinfallen.
Die Bewohner der Südhalbkugel der Erde bewegen sich leicht nach vorn gebeugt von links nach rechts wippend, wobei die flachen, orangen Füße der Pinguine darauf ausgelegt sind, besonders auf kaltem Eis zu stehen. Wenn die Vögel in Gruppen unterwegs sind, gehen sie sogar auf den Hacken der Füße, um möglichst wenig Berührungsfläche mit glattem Untergrund zu haben.
Oberarzt Christopher Spering empfiehlt, dass wir Pinguinen bei Glatteis zumindest insofern nacheifern sollten, dass wir die Füße etwas weiter als gewohnt nach außen geneigt aufsetzen und uns beim Gang – wie das Tier – nach vorn neigen und auf den Boden blicken. "All diese Komponenten machen den Gang auf Eis sehr viel sicherer", sagt der Arzt für Unfallchirurgie.
Im besten Fall nicht auf den Kopf fallen
Doch nicht nur wie wir laufen, ist im wichtig, sondern – im Fall der Fälle – auch wie wir fallen. Wenn wir stürzen, sollten wir im besten Fall nicht rückwärts auf den Kopf oder die Seite fallen.
"Wir wollen so stürzen, dass wir es sehen und abfangen können. Am besten nicht rücklings auf den Kopf oder die Seite. Gerade auf Eis ist das ein Problem."
Wenn wir fallen, sollten wir zumindest nicht ganz überrascht sein und uns im besten Fall abrollen, sodass wir nicht ganz so überrascht sind und direkt eine niedrige Fallhöhe haben – eben ganz wie die Experten für Glatteis, die Pinguine.