KörperkunstVom Kunststudium in Florenz zum Tätowieren in Bonn
Von der Leinwand zur Haut: Peter Epping hat in Italien Malerei studiert. Heute ist er eine Institution in der Bonner Tattoo-Szene.
Er heißt Peter Epping, aber alle nennen ihn nur Beppo. Beppo ist Tätowierer. Ursprünglich hat er Malerei und Gestaltung in Florenz studiert, anschließend eine Ausbildung zum Theatermaler an der Bonner Oper absolviert. Sein Hintergrund hilft ihm natürlich auch dabei, das perfekte Tatoo für seine Kunden zu stechen - in seinem Studio in der Bonner Altstadt.
"Eine meiner größten Leidenschaften gilt all dem, was sich durch eine gekonnte Führung des Stiftes entwickeln lassen kann. Und das seit jeher."
Beppo wollte schon immer "was mit Kunst machen". Wichtig war ihm das Handwerk. Er entschied sich für das Malereistudium in Italien. Dort lernte er die Grundlagen der Malerei, den Umgang mit Tempera, das Mischen von Farben und den Aufbau eines Bildes.
Zum Tätowieren kam Beppo eher zufällig: 2002 eröffnete in seiner Nachbarschaft der Tattooladen Tintenstich, und die Besitzerin Elsys bot ihm an, ihm das Tätowieren beizubringen. Das Angebot nahm Beppo an. Seitdem tätowiert er.
Die künstlerischen Vorkenntnisse haben ihm extrem geholfen, sagt Beppo, ausgelernt habe man jedoch nie. Mit jedem Kunden und jedem Tattoo lernt man dazu. Die Erfahrungswerte machen 80 Prozent der Fähigkeiten eines Tätowierers aus, meint er.
Auf keinen Fall politische Motive
Beppo hat seinen eigenen Stil, der immer in die Arbeit mit einfließt. Sein Schwerpunkt liegt auf großflächigen Tattoos mit Farbe und Farbverläufen. Er tätowiert auch gerne Klassiker wie den Anker oder die nackte Frau, aber auf keinen Fall politische Motive. Übrigens: Die konkreten Ideen für ein Tatoo müssen immer vom Kunden kommen, sagt Beppo. Dann kann man gemeinsam überlegen, ob und wie sich das Motiv umsetzen lässt.