Volksbank in Thüringen und das FußballgeschäftStefan Effenberg wird Bankangestellter
Eine Volksbank in Thüringen finanziert auch Fußballvereine - und zwar die großen. Die Bank will das Fußballgeschäft ausbauen und heuert den Ex-Fußballer Stefan Effenberg an. "Ein geschickter Schachzug", sagt Dlf-Wirtschaftskorrespondent Mischa Ehrhardt.
Laut einem Bericht des Spiegels hat sich die Volks- und Raiffeisenbank Bad Salzungen/Schmalkalden in Thüringen auf die Finanzierung von Fußballvereinen spezialisiert. Die Bank soll zum Beispiel dem spanischen Klub Atletico Madrid 2017 rund zehn Millionen Euro geliehen haben. Auch mit anderen Profiklubs macht das Geldhaus Geschäfte.
Volksbank holt sich Effenberg als Verstärkung
Das Geschäft soll wachsen, deshalb holt sich die Volksbank den Ex-Fußballer Stefan Effenberg in Haus. "Er wird aber kein normaler Bankangestellter hinter dem Schalter sein", sagt Dlf-Wirtschaftskorrespondent Mischa Ehrhardt. Effenberg wird viel reisen und Fußballvereine besuchen – in Deutschland, aber auch in Europa.
"Stefan Effenberg hat einen Namen bei den Fußballklubs. Er gilt als Türöffner."
Stefan Effenberg für sich zu gewinnen, sei ein geschickter Schachzug der Bank, so Mischa Ehrhardt. Die Klubs kennen Effenberg: Wenn er bei einem Verein einen Termin will, wird er vermutlich erfolgreicher sein als andere Bankangestellte ohne Fußballer-Karriere. Effenberg kann helfen, die Fußballgeschäfte auszubauen.
Denn die Volksbank sei schon länger im Fußballgeschäft unterwegs, so Mischa Ehrhardt. Die Branche ist lukrativ, denn es geht um Millionenbeträge. Die Klubs brauchen zum Beispiel Bankhäuser für Kredite, wenn sie neue Spieler einkaufen.
"Das Geschäft mit den Fußballklubs ist ein lukratives Geschäft."
Viele der großen Fußballvereine sind zwar hoch verschuldet, aber die Klubs gehen selten pleite. Außerdem sorgen auch die verschuldeten Vereine für Umsatz. Manchester United war 2017 der Verein mit den höchsten Schulden – nämlich mit rund 550 Millionen Euro. "Aber der Verein hat auch 100 Millionen Euro eingenommen", sagt Mischa Ehrhardt.
Kein hoch spekulatives Geschäft
Aber klar ist auch, wenn der Klub pleite geht, dann verliert die kreditgebende Bank ihr Geld. Doch die Volks- und Raiffeisenbank Bad Salzungen/Schmalkalden arbeite nicht hoch spekulativ, so Mischa Ehrhardt. "Die Bank vergibt Kredite, das ist ihre Aufgabe." Und wenn sie Gewinne macht, fließen diese an die Anteilseigner. Dennoch unterscheiden sich die Volks- und Raiffeisenbanken von anderen Banken. Sie gelten als stärker demokratisch organisiert – es soll ihnen nicht allein um riesige Gewinne gehen.
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