Virtual RealityVR-Brillen für Gamer nur ein Nischenthema
Virtual Reality für Games war 2016 eines der großen Themen auf der Computerspielmesse Gamescom. Der erwartete Erfolg blieb allerdings aus. Auch mit der neu erschienene VR-Brille Oculus Quest stehen die Chancen schlecht, dass Virtual Reality auf dem Massenmarkt ankommt.
Anfangs hatte die Entwickler angenommen, dass Computerspiele VR-Brillen zum Durchbruch auf dem Markt verschaffen würden. Inzwischen sind VR-Brillen in der Industrie etabliert, bei Gamern blieb der große Erfolg allerdings aus.
Ein Grund dafür ist, dass die VR-Brillen für Gamer relativ teuer sind: Der Spieler benötigt einen leistungsstarken Computer oder eine Konsole und dazu auch noch die Virtual-Reality-Brille. Das war zumindest bisher der Fall. Mit der Oculus Quest ändert sich das jetzt.
"Es ist jetzt mehr so quasi wie früher in den 1990ern oder so. Mit den Arcade-Hallen wo dann eben nicht jeder so einen Computer oder ein Amiga oder was auch immer zu Hause stehen hatte, sondern in die Spielhalle gegangen ist. Es ist noch nicht so diese Massenverbreitung."
Unser Reporter Thomas Ruscher hat die Oculus Quest mit ins Studio gebracht – sie ist das erste Modell aus der zweiten Generation der Virtual-Reality-Brillen. Das Besondere an der neuen Generation: Es wird dafür kein Computer gebraucht. Es hängen auch keine Kabel daran, wir können sie aufsetzen und direkt losspielen. Im Prinzip ist diese VR-Brille eine eigene Spielkonsole, so wie Playstation oder Xbox – nur eben ausschließlich für Virtual Reality.
"Und das Besondere ist, dass man für sie keinen eigenen Computer braucht, überhaupt keine Kabel, du kannst sie aufsetzen und losspielen. Also im Prinzip ist das eine Spielkonsole, so wie Playstation oder Xbox, nur eben ausschließlich für Virtual Reality."
Wer die Brille aufsetzt, befindet sich als erstes in einem Hauptmenü - eine futuristische Wohnungseinrichtung ist zu sehen - mit Sofa und Kamin. Wer sich im realen Raum bewegen möchte, kann das tun. Ein Spielbereich ist innerhalb der virtuellen Realität festgelegt. Spieler, die sich bis an den Rand ihres Spielbereichs bewegen, bekommen einen virtuellen Käfig als Warnung angezeigt. Wenn reale Objekte sich zu dicht vor der Brille bewegen, schaltet sie in den Kameramodus um. Das soll verhindern, dass man als Spieler gegen einen Schrank oder eine andere Person läuft.
"Mit diesem virtuellen Käfig und der Kamera habe ich mich sehr sicher durch die Spielwelt bewegt. Im Vergleich zu den älteren VR-Brillen ist das super komfortabel."
Für die Spieler ist es jetzt einfacher mit der VR-Brille zu zocken und im Prinzip auch günstiger, weil man nur noch ein Gerät braucht. Das könnte dazu führen, dass mehr Gamer sich das Gadget zulegen. Trotzdem ist sie mit 450 bis 550 Euro noch vergleichsweise teuer, wenn man sie nur zum Spielen nutzen kann. Wahrscheinlich wird sie sich auch deswegen nicht als Massenprodukt etablieren können, weil es immer noch keine richtig guten Games für Virtual-Reality-Brillen gibt, sagt unser Reporter Thomas Ruscher.
Auch bei Konsolen wie der Playstation 3 oder Playstation 4 hat sich gezeigt, dass die Verkaufszahlen steigen, wenn es gute Games gibt, die man nur mit diesen Konsolen spielen kann. Wer zum Beispiel das neue Super-Mario-Game spielen möchte, kommt nicht an der Nintendo Switch vorbei. Beliebte Software steigert also den Anreiz bei den Spielern sich die nötige Hardware zuzulegen.
"Wenn ich jetzt auf Konsolen schaue, zum Beispiel Spielekonsolen und ähnliches: Da gibt es immer irgendwo ein krasses Game, was jetzt zum Beispiel die PS4 braucht und nicht mehr die PS3, um wirklich super rüber zu kommen. Im Endeeffekt ist der Anreiz der Inhalt und nicht so sehr die Technik."