Verlassen werdenAffäre Alex: "Er entschied sich für die Familie"
Alex hat eine Affäre mit einem Mann, der eine Beziehung hat. Die beiden schmieden Pläne für eine gemeinsame Zukunft, bis seine Partnerin schwanger wird. Wie Alex mit der Trennung umgeht.
Wenn aus einem "Wir" durch eine Trennung zwei Ichs werden, ist das mit Schmerz und Kummer verbunden. Das hat auch Alex (Name von der Redaktion geändert) erfahren. Sie hatte eine Beziehung zu einem Mann, plante sogar, für ihn in eine andere Stadt zu ziehen. Doch dieser Mann hatte bereits eine Beziehung mit einer anderen Frau. Trotzdem gab es den Plan, dass aus Alex und dem Mann ein offizielles "Wir" werden sollte. Doch dann wurde die Freundin des Mannes schwanger, die Affäre fand ein schnelles Ende.
"Es war relativ schnell klar, dass er die rationale Seite überwiegen lässt und sich gegen das Herz und für die Frau entscheidet. Ich war in diesem Moment nicht mehr Priorität."
Alex zog trotzdem in die andere Stadt. Dorthin wo ihre Ex-Affäre eine Familie gründete, dorthin wo sich die beiden ehemaligen Geliebten immer noch sehr häufig beruflich sehen. Inzwischen liegt die Trennung zwei Jahre zurück, darüber hinweg ist Alex noch nicht. "Ich bin damit noch nicht fertig und ich glaube, ich werde damit
auch nie richtig fertig."
Wie Alex versucht, die Affäre zu verarbeiten
Alex spricht von anhaltenden Gefühlen füreinander, man sei sich "zu eng", wie sie es nennt. "Es gibt so Momente, da sitzt man einem Menschen gegenüber und dann knistert es. Man hat diese wahnsinnige Anziehung," beschreibt Alex diese Situationen, die es heute aus ihrer Sicht immer noch gibt. "Wir sind nicht fertig. Das, was wir sind, geht ja nicht weg, nur weil man sich rational dagegen entscheidet."
Rational gesehen wisse sie, dass eine gemeinsame Zukunft sehr unwahrscheinlich sei. Doch ihr Herz, mit dem sie immer noch ganz bei diesem Menschen sei, sage etwas anderes. "Wenn ich richtig ehrlich sein soll, dann ist die Hoffnung da und die ist auch nicht klein." Um die Trennung von ihrer Ex-Affäre zu verarbeiten, hat Alex eine Taktik: Die Hoffnung mit Rationalität verdrängen. "Das ist ganz schön schwierig und kann noch ewig lange dauern."
Lass dir helfen!
Bestimmte Dinge beschäftigen dich im Moment sehr? Du hast das Gefühl, dich in einer ausweglosen Situation zu stecken? Wenn du dir im Familien- und Freundeskreis keine Hilfe suchen kannst oder möchtest, findest du hier einige anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:
- Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichst du rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen du über deine Sorgen und Ängste sprechen kannst. Auch ein Gespräch via Chat oder E-Mail ist möglich.
- Kinder- und Jugendtelefon: Der Verein "Nummer gegen Kummer" kümmert sich vor allem um Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter der Rufnummer 116 111
- Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Bei MuTeS arbeiten qualifizierte Muslime ehrenamtlich. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch.