VerkehrspolitikEs irrt der Mensch, solang er strebt
Für den 2. August 2017 haben Verkehrsminister Dobrindt und Umweltministerin Hendricks ein "Nationales Forum Diesel" angekündigt. Scheinbar reift die Einsicht, dass es nicht mehr so weiter gehen kann mit der Verkehrspolitik.
Der Verkehrsplaner Oliver Schwedes von der Technischen Universität Berlin ruft dazu auf, das olympische Motto "Schneller-Höher-Weiter" zu stoppen. Er räumt aber auch ein, dass wir durchaus noch lange so weitermachen könnten wie bisher:
"Unter massivem finanziellen, technologischen und politischem Einsatz ließe sich das auf Selbstverbrennung gegründete Konsumzeitalter um viele Dekaden verlängern."
Nachhaltiger wäre jedoch, sich zu überlegen, wie "smarte Citys und Regionen" aussehen könnten. Oliver Schwedes hat auf der Berliner Sommeruni 2016 über "Integrierte Verkehrssysteme - technische Vision oder politische Herausforderung" gesprochen. Veranstalter waren die Berliner Akademie und die Technische Universität.
Besonderen Wert legt Oliver Schwedes darauf, sich nicht kopflos in eine solche elegant vernetzte Stadt zu stürzen. Erst einmal müssten Politiker, Experten und Bürger hinterfragen, zu welchem Zweck wir die neuen Städte schaffen wollen: weiter basierend auf dem altem Wachstumsglauben oder ausgerichtet auf mehr Effizienz und Verzicht?
Mehr über den Verkehr der Zukunft:
- Elektroautos: Wir treten auf der Stelle | Der Hörsaal mit dem Soziologen und Mobilitätsforscher Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin
- Das Projekt City 2.e | Studie von Oliver Schwedes
- Schneller, höher, weiter, irrer | Artikel auf sueddeutsche.de