VerbalvegetarismusAuch die Tofuwurst hat zwei Enden
Im Peng!-Lab geht's um die Wurst. Beziehungsweise darum, ob ein Vegetarier nicht konsequenterweise auch in seiner Sprache auf Wurst- und Fleischwaren verzichten sollte.
"Fleisch macht uns aggressiv!"
Der Verzicht auf Fleisch ist inzwischen nicht mehr nur ein Ernährungskonzept. Es scheint zu einem Lebenskonzept zu werden, das inzwischen auch Einzug in unseren Sprachgebrauch erhält. Was es damit genau auf sich hat, haben wir mit Frau Prof. Dr. Dr. Ilse Fleischhauer vom Institut für konsequente Lebensführung und Sprachhygiene geklärt.
Sobald die Wurst auf den Tisch kommt, geht der Ofen aus
"Verbalvegetarismus ist eine konsequent zu Ende gedachte Form der Lebensführung, bei der es darum geht, Nahrungsmittel zu meiden, die das Töten von Tieren beinhalten."
Alles Quatsch mit Soße?
Fleischhauer gibt zu bedenken, dass man in der Regel vergisst, welche Art von "Soße" man meint. Eine Soße sei ja ein Erzeugnis aus einem Zutaten-Gemisch. Es könne sich um eine Soße vegetarischer Art handeln, etwa eine Sauce Hollandaise. Es könne aber durchaus auch eine Soße sein, die eine tierische Zutat beinhaltet, eine Bratensoße zum Beispiel. Die Spezialistin für Sprachhygiene schlägt daher vor, die Soße zu spezifizieren. Damit könne man nebenbei auch noch seine Individualität zum Ausdruck bringen.
"Sie können ja zum Beispiel sagen: Quatsch mit Himbeersoße. Das klingt dann auch gleich nicht mehr so aggressiv."