USADer Trumpeffekt und die Touristen
Donald Trumps Travel Ban soll dazu geführt haben, dass weniger Menschen eine Reise in die USA buchen. Wir haben uns die Zahlen genauer angeschaut.
Am 27. Januar 2017 unterzeichnete Trump den Travel Ban. Seitdem hat das Dekret für viel Aufregung und Unsicherheit bei Amerikanern und Touristen gesorgt. Viele fragen sich, ob sie Probleme haben werden, wenn sie in die USA reisen. Vor allem betroffen sind die sieben Länder Iran, Irak, Jemen, Syrien, Libyen, Somalia und Sudan.
Buchungszahlen brechen in einigen Regionen ein
Weniger Menschen buchen nun ihren Urlaub in den USA - so die Zahlen der Firma Forwardkeys: Vom 27. Januar bis zum 4. Februar gab es einen Einbruch in den Buchungszahlen, sagt die auf Reisestatistik spezialisierte Firma. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 80 Prozent weniger Buchungen in den sieben betroffenen Ländern. Im Nahen und mittleren Osten sind fast 38 Prozent weniger USA-Flüge gebucht worden.
"Die Umfrage deckt nur etwa 60 Prozent des Marktes ab, Billigflieger sind zum Beispiel nicht drin."
"In die Analyse sind die Zahlen von 200.000 Reisevermittlern weltweit eingeflossen", erklärt DRadio-Wissen-Reporter Pascal Fischer. "Auch das ist nicht viel, allein in Deutschland gibt es rund 10.000 Reisebüros." Überall in Europa sollen weniger USA-Flüge gebucht worden sein, in Westeuropa fast 14 Prozent.
"Zu Beginn gab es ganz vereinzelte Anfragen. Jetzt, wo dieser Einreisestopp gekippt ist, erhalten wir in der Tat keine Anfragen dazu. Wir stellen keinen Trumpeffekt fest. Und wir erwarten ein Plus für den Sommer 2017."
Für den Rückgang der Buchungszahlen aus Westeuropa kann es auch andere Gründe geben, meint Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband. Er meint, dass möglicherweise weniger Geschäftsreisende Flüge gebucht haben, weil sie eher von dem Einreisestopp betroffen gewesen seien - nicht aber die Touristen.
Nur eine Momentaufnahme
Frühestens im März, so Schäfer, wird man wirklich beurteilen können, ob Trumps Politik einen Einfluss auf die Urlaubsbuchungen in die USA hat oder nicht. Die jetzigen Zahlen seien nur eine Momentaufnahme. Und kurzfristige Rückgänge werden oft über einen längeren Zeitraum wieder ausgeglichen.