UrlaubserinnerungenWie erzähle ich eine Urlaubsstory interessant?
Der perfekte Sonnenuntergang, die Bergtour mit Freunden oder das Glas Wein in der pittoresken Brasserie: Unsere Urlaubserinnerungen sind schön. So schön, dass wir sie ausführlich mit Freunden teilen wollen. Wie das perfekt gelingt.
Unsere Urlaubseindrücke für unsere Freunde spannend zu erzählen – dDas ist gar nicht so einfach. Denn eine Studie aus dem Jahr 2017, durchgeführt von Psychologen der Harvard University und der University of Virginia, zeigt: Wenn uns jemand etwas erzählt, was wir nicht kennen, was komplett neu für uns ist, dann haben wir Probleme zu folgen.
Im Ergebnis finden die Zuhörenden das Geschilderte gar nicht so spannend. Hingegen finden wir Geschichten spannender, die wir schon kennen oder bei denen wir zumindest das Muster schon kennen.
Storytelling klappt auch bei Urlaubsgeschichten
Um Geschichten jetzt spannender zu erzählen, gibt es verschiedene Methoden. Rhetoriktrainerin Elisa Franz sagt, man müsse zunächst einen Spannungsbogen aufbauen – also zunächst erzählen, was man vorhatte, was dann aber unvorhergesehener Weise passiert ist und ab welchem Punkt es immer schlimmer wurde.
"Es muss dann auf eine Klimax, auf eine Steigerung zusteuern, auf einen Höhepunkt, bis es dann wieder besser wird und man die Geschichte abschließt.“
Deutschlandfunk-Nova-Reporter Jan Dahlmann hat ein praktisches Beispiel: Man kann Spannung erzeugen, indem man eine gewisse Fallhöhe schafft. Zum Beispiel, wenn man erzählt, dass ein schöner Strandtag geplant gewesen sei, dann habe es aber geregnet. Am Ende ist jedoch die Sonne rausgekommen, und man habe den perfekten Strandtag erlebt.
"Dann kommen wir an und es fängt mega an zu regnen und wir waren völlig down. Aber dann sind wir einfach beim Regen ins Meer gesprungen, das war super schön.“
Und schon ist der Tag spannend und unterhaltsam erzählt.
Keine langen Monologe
Zusätzlich von Vorteil ist, nicht eine halbe Stunde lang durchzureden. Normalerweise mögen Menschen ausgeglichene Gespräche, bei denen die Gesprächsanteile ungefähr gleich groß sind, sagt Rhetoriktrainerin Elisa Franz.
"Worauf wir auch immer wieder achten können: Dass wir nicht zu lange monologisieren. Normalerweise mögen Menschen ausgeglichene Gespräche, das heißt, die Gesprächsanteile sollten ungefähr gleich sein."
Aber was, wenn unser Gegenüber nicht aufhört zu reden und wir so einem solchen Monolog zuhören? Dann kann man selbst versuchen, das Gespräch mit gezielten Fragen zu lenken.
Man kann nach einiger Zeit das Gespräch durch eigene Urlaubserinnerungen an sich ziehen oder im Extremfall das Gegenüber höflich unterbrechen und auf einen nahen Termin hinweisen.
Das kann sich zum Beispiel so anhören: "Boah, das klingt mega schön, ich habe jetzt leider gleich einen Termin, erzähl gerne später weiter."