TourismusWie wir im Urlaub weniger Müll und CO2 produzieren
Wir achten auf unverpacktes Obst, fahren öfter mit dem Fahrrad und essen verstärkt regional – aber wie steht es um unser Umweltbewusstsein, wenn wir in Urlaub fahren? Es gibt ein paar Dinge, die wir beachten können.
Durchschnittlich produziert jeder einzelne Tourist bis zu zwei Kilo Müll pro Übernachtung, das hat eine Untersuchung im Rahmen des EU-Forschungsprojekts Urban Waste ergeben, wie der Österreichische Rundfunk ORF berichtet. Für die Studie wurden elf beliebte Urlaubsziele in Europa untersucht, darunter Kopenhagen, Florenz oder die Azoren.
Auch Abtransport und Lagerung des Mülls sind ein Problem, sagen die Forschenden – besonders auf kleinen Inseln. Denn die sind oft zu klein für Müllverbrennungs- oder Recyclinganlagen. Der Müll wird dann mit dem Schiff abtransportiert, und das ist schlecht für die CO2-Bilanz.
"Oft sind die Inseln zu klein für eigene Müllverbrennungs- oder Recycling-Anlagen, dann landet der Abfall auf Deponien oder wird aufwendig mit dem Schiff abtransportiert. Das ist wiederum schlecht für die CO2-Bilanz."
Für weniger Müll in Hotels und Unterkünften
Müll bedeutet in diesem Fall nicht nur Lebensmittel und Plastik – Handtücher oder Bettwäsche landen in Hotels viel öfter in der Tonne, weil sie durchs häufige Waschen stärker strapaziert werden. Auch Elektrogeräte wie Föhn oder Fernseher werden regelmäßig entsorgt und durch neuere Modelle ersetzt. Aber zumindest bei den Lebensmitteln kann leicht Müll vermieden werden.
- Eine der beteiligten Forscherinnen hat dem ORF gesagt, dass zum Beispiel kleinere Wurst- und Käseplatten bei den Büffets eine Möglichkeit sind. Die müssen zwar häufiger befüllt werden, aber dafür bleibt nicht so viel Essen übrig.
- Auch wir als Gäste können uns Reste einpacken lassen, um sie später zu essen. Am besten in wiederverwendbaren Boxen, die wir mitbringen oder vom Hotel angeboten werden.
Auch CO2 lässt sich im Urlaub vermeiden
Neben den sprichwörtlichen Müllbergen verursachen viele Handlungen im Urlaub noch etwas anderes, das sehr schädlich für die Umwelt sein kann: CO2. Auch hier gibt es ein paar Dinge, die wir beachten können.
- Bus und Bahn für die Reise innerhalb Europas bevorzugen.
- Wer fliegt, sollte die Kompensation nutzen und darauf achten, dass der Anbieter das "Gold-Standard-Siegel" hat, damit das Geld auch wirklich in Klimaschutz-Projekten ankommt.
- Am Urlaubsziel angekommen, hilft es, dem Klima, die Gegend nicht im Mietwagen zu erkunden, sondern zu Fuß, per Fahrrad oder Bus.
- Muss es wirklich der beheizte Pool sein, oder genügt auch das Meer in der Nähe? Pools sind zum Beispiel Energiefresser und damit CO2-Verursacher.
- Die Klimaanlage ausschalten, wenn wir das Hotel-Zimmer verlassen. Klingt banal, viele vergessen es aber.
- Handtücher im Hotel mehrmals nutzen und so drapieren, dass sie nicht schon nach der ersten Nacht gewaschen werden.
- Beim Essen möglichst auf regionale Lebensmittel achten, die nicht eingeflogen werden müssen.